Heiraten in Volksdorf - zünftig wie ein Großgrundbesitzer oder herrschaftlich wie ein Landedelmann Im Museumsdorf und in der Ohlendorff’schen Villa können Brautpaare sich das Ja-Wort geben Zugegeben, das Stormarnhaus, in dem sich das Standesamt Wandsbek befindet, hat etwas Historisches – schließlich ist es 1929 von dem bekannten Architekten Fritz Höger erbaut worden. Doch es gibt zwei Außenstellen in den Walddörfern, die deutlich mehr Ambiente bieten: der Wagnerhof im Museumsdorf und die Ohlendorff’sche Villa in Volksdorf – beides repräsentative Gebäude mit besonderem Flair für den schönsten Tag im Leben. Im reetgedeckten Wagnerhof, dem originalgetreuen Nachbau eines Durchfahrthauses aus dem 17. Jahrhundert, geben sich Brautpaare unter imposanten Deckenbalken vor dem altdeutschen Herd das Ja-Wort. Generationenlang wurde alles Wichtige an der offenen Feuerstelle verhandelt und besiegelt und auch heute lebt die Historie weiter fort. Auf 200 Quadratmetern finden bis zu 100 Gäste Platz. Auch wenn man es dem Gebäude nicht ansieht – es steckt voll moderner Technik und einer rauschenden Hochzeitsparty steht nichts im Wege. „Diverse Lokalpolitiker, Sportler, Schauspieler und Showgrößen wie etwa Scooter-Frontman HP Baxter haben sich hier trauen lassen“, verrät Museumsleiter Egbert Läufer. Auf Wunsch spannt er Erik und Umberto, zwei Schleswiger Kaltblüter, vor die historische Victoria-Kutsche und chauffiert das frisch gebackene Ehepaar durchs Dorf oder – wenn nicht vor Ort gefeiert wird – zur entsprechenden Lokalität. Herrschaftlich vorgefahren wird auch ein paar Hundert Meter weiter: die Auffahrt der Ohlendorff’schen Villa bietet eine hervorragende Kulisse für den großen Auftritt. Das neo-klassizistische Gebäude mit dem mächtigen Portal wurde 1928 von Hans von Ohlendorff anstelle eines Jagdhauses anno 1878 erbaut. Wo heute im Erdgeschoss Kaffeegeschirr klirrt, klapperten von 1950 bis 2006 Schreibmaschinen – das Haus diente der Stadt Hamburg als Ortsamt für die Walddörfer und erhielt auf Betreiben des Kulturkreises Walddörfer e.V. durch die Stiftung Ohlendorff’sche Villa eine neue Nutzung als Kultur- und Begegnungsstätte. Einen Stock höher, im ehemaligen Gästezimmer des Erbauers und späteren Konferenzraum, befindet sich seit zwei Jahren eine weitere Außenstelle des Standesamtes Wandsbek. Das ansprechend dekorierte Trauzimmer bietet bis zu 20 Personen Platz und offeriert einen atemberaubenden Blick auf die rückwärtige großzügige Parkanlage. Anschließend kann im hauseigenen „Wiener Kaffeehaus“ unter Stuck in der üppig bestückten Bibliothek oder im Licht durchfluteten Wintergarten ausgiebig gefeiert werden. „Nicht nur Brautpaare erliegen dem Charme des Hauses. Für einige Gäste ist der Besuch eine Zeitreise. Manche haben vor Jahrzehnten hier geheiratet und erinnern sich mit Freude“, erzählt Ernstwalter Clees, Vorstandsmitglied der Stiftung Ohlendorff’sche Villa. Auch Standesbeamter Götz Pfalzgraf ist angetan von seinen Außeneinsätzen: „Ich bin gern in Volksdorf, denn die Trauungen sind immer etwas ganz Besonders und lassen die Paare in einzigartiger Umgebung einen unvergesslichen Tag erleben.“ Grundsätzlich gibt es keine Auflagen, um im Wagnerhof oder in der Ohlendorff’schen Villa getraut werden zu können. Das Bezirksamt bevorzugt jedoch Paare, die in Wandsbek gemeldet sind – und die Nachfrage ist groß. Bis zu einem Jahr im voraus können Termine reserviert werden. Im Museumsdorf finden im kommenden Jahr von Mai bis September an acht Freitagen jeweils bis zu fünf Trauungen statt, in der Ohlendorff’schen Villa im April, Mai, September und Oktober an sieben Freitagen jeweils bis zu fünf Trauungen. Informationen und Terminvergaben erfolgen über das Standesamt Wandsbek, Tel. 040/428 81 3429 und per Mail an standesamt@wandsbek.hamburg.de.