Norderstedt Am Moorbekpark entsteht in den kommenden Jahren ein neues Quartier. Bei einem Investorenwettbewerb setzte sich die Hamburger Baufirma Ditting durch und plant drei aufgelockerte Wohnhöfe mit je einem Drittel sozial geförderte und frei finanzierte Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen. Die Bürgerinitiative „Rettet den Moorbekpark!“, die der Bebauung äußerst kritisch gegenüber steht, konnte sich mit der vorgestellten Planung zähneknirschend arrangieren. „Die Weiterentwicklung des Konzeptes, die nun im Stadtentwicklungsausschuss präsentiert wurde, ist dagegen unakzeptabel“, sagt Initiativen-Sprecher Dirk Hendess. „Wir fühlen uns verschaukelt. Bürgerinteressen werden in der Stadt nicht ernst genommen.“ Kaum sei das Thema weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, würde munter verdichtet. „Aus angestrebten 120 Wohneinheiten wurden 150, aus Staffelgeschossen Vollgeschosse und aus Reihenhäusern Geschosswohnungsbau. Durch die hohe Bebauung verliert der Moorbekpark weiter an Erholungswert für alle Anwohner“, so Dirk Hendess. Ihn und seine Mitstreiter ärgert auch, dass angeblich auf ihre Anregung ein geplanter öffentlicher Weg am Deichgrafenweg gestrichen wurde. „Eine absolute Fehlinformation der Politik, denn tatsächlich hatten wir darauf hingewiesen, dass der Weg auf einer falschen Planzeichnung beruht und durch Privatgärten führt. Unser Vorschlag, den Weg etwas südlich durch das jetzige Wäldchen zu legen und einige Bäume zu erhalten, findet im Plan nicht statt. Um Bauflächen nicht zu reduzieren, wurde der Weg gestrichen“, erkläutert Dirk Hendess und fragt: „Stehen Investoreninteressen über Bürgerinteressen?“ „Die massive beziehungsweise pauschale Kritik einiger Anwohner ist schwer nachvollziehbar“, heißt es aus der Stadtverwaltung. „Bis dato hat eine einzigartige Einbeziehung der Ideen und Anregungen der Bürger in den Planungsprozess stattgefunden. Dies wurde auch von der Politik gesehen und ausdrücklich anerkannt. Zum einen seien die Interessen der Anwohner zu wahren, gleichzeitig aber dem allgemeinen Interesse und der starken, weiterhin wachsenden Nachfrage nach Wohnraum Rechnung zu tragen“, so das Statement aus dem Bauamt. Derzeit erarbeitet die Verwaltung einen Bebauungsplanentwurf. Die Bürgerinitiative gibt sich kämpferisch: „Wir bleiben dran, auch wenn wir scheitern.“