Norderstedt Im vergangenen Jahr wurde die Gemeinschaftsschule Harksheide von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Britta Ernst mit dem Landestitel „Schule des Jahres“ ausgezeichnet. Mit einem Teil des Preisgeldes in Höhe von 10000 Euro werden 494 Schüler und 42 Lehrer im Sommer einen Tagesausflug an die Nordsee unternehmen. Der Sieg macht Lust auf mehr und so hat sich die Schule nun um den Deutschen Schulpreis 2017 beworben, der von der Robert Bosch-Stiftung und der Heidehof-Stiftung bereits zum elften Mal vergeben wird. Dabei treten die Harksheider gegen 84 bundesweite Kandidaten an, von denen – wie sie – 19 bereits in der Endrunde sind. Eine Jury aus Erziehungswissenschaftlern und Pädagogen besucht in den kommenden Wochen alle Finalisten, um sie auf Herz und Niere zu prüfen. Bewertet werden die Bereiche Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Zum Auftakt war die Gemeinschaftsschule Harksheide dran und beeindruckte die vier Mitglieder sichtlich. „Wir haben eine hervorragende Präsentation erlebt, motivierte und arbeitswillige Schüler und ein engagiertes Kollegium kennengelernt, das akribisch alle Arbeitsprozesse dokumentiert. Zudem bietet das ambitionierte Gebäude hervorragende technische Möglichkeiten auch zum digitalen Lernen“, resümierte Dr. Gerhard Eikenbusch, ehemaliger Leiter der Deutschen Schule in Stockholm. Zwei Tage nahm sich die Jury Zeit für Gespräche mit Schülern, Eltern und Kooperationspartnern wie der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EgNo) und den Stadtwerken, besuchte Unterrichtseinheiten und ließ sich von Kindern und Jugendlichen die Schule zeigen. Im Rahmen ihres Wahlpflichtkurses kochten einige Neuntklässler sogar für die Gäste. Frikadellen mit Kohlrabi und Kirschkompott haben den Juroren bestens gemundet... Für Schulleiterin Barbara Schirrmacher wäre ein Sieg im Bundeswettbewerb die Krönung ihrer Karriere, denn am 31. Januar geht sie in den Ruhestand. „Wir sehen unsere Bewerbung als eine Art Inventur, als Chance, um Prozesse zu reflektieren und sich getreu unserem Motto ‚Gemeinsam und doch individuell’ weiterentwickeln zu können“, sagt die Rektorin selbstbewusst. Ende März werden 15 Schulen nominiert, die am 29. Januar nach Berlin fahren. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird den Preis übergeben, der mit 100000 Euro dotiert ist. Sollten die Harksheider gewinnen, darf der nächste Schulausflug sicher über die Nordsee hinaus gehen.