Einen dicken Ordner brachte Monika Fleiss vergangene Woche zum Bezirksamt Nord nach Eppendorf – prall gefüllt mit über 3000 Unterschriften von Unterstützern des Langenhorner Bürgerbegehrens. Unter Führung des „Vereins der Eigenheimer am Holitzberg“ wehren sie sich vor allem gegen erhöhten Autoverkehr in den engen und verschlungenen Straßen der Gartenstadtsiedlung, der aufgrund von Neubauten zu erwarten ist (das WOCHENBLATT berichtete). Die GbR Tangstedter Landstraße 435-451 und die Lindemann Gruppe beginnen Anfang März mit dem Bau von jeweils zwei dreistöckigen Häusern mit gesamt 58 Wohneinheiten sowie 16 neuen Parkplätzen. Eine Zufahrt von der Tangstedter Landstraße jedoch fehlt – zu gefährlich für Fußgänger und Radfahrer, so die Einschätzung des Polizeikommissariats (PK) 34. Deshalb sehen bisherige Planungen die Verkehrsleitung ausschließlich über die ohnehin schon stark frequentierten und zugeparkten Stichstraßen des Holitzbergs vor. Das wollen die Gegner nicht hinnehmen. „Die erste Hürde für ein erfolgreiches Bürgerbegehren haben wir locker genommen – sogar drei Wochen vor Termin“, stellt Karsten Stender, Sprecher der Initiative und 2. Vereinsvorsitzender, fest. Zudem macht ihm ein Ortstermin mit Vertretern aus Verwaltung und Politik, der Polizei und einem Bauherrn Mut. „Wir haben Signale bekommen, die Hoffnung versprechen“, so Stender. Tom Oelrichs, stellvertretender Bezirksamtschef, bestätigt: „Wir werden Spielräume ausloten und das PK 34 auffordern, eine erneute Stellungnahme zur Verkehrssituation und möglicher Gefährdung von Verkehrsteilnehmern abzugeben.“ Auch Dr. Andreas Graf Waas von Czege, Geschäftsführer des Bauherrn GbR Tangstedter Landstraße, ist zu Zugeständnissen bereit: „Um den wachsenden Druck aus dem Gebiet zu nehmen, bieten wir an, eine Grünfläche der benachbarten Edmund Siemers-Stiftung in eine zusätzliche Parkfläche umzuwandeln.“ Zudem werde eine umstrittene Zuwegung mit einer Durchfahrtsbreite von nur 4,25 Metern deutlich vergrößert – dafür muss jedoch ein Garagenstellplatz weichen und der anliegende Müllraum nach hinten verlagert werden. Und: Waren neue Kinderspielplätze ursprünglich direkt an der dicht befahrenen Straße vorgesehen, finden sie sich in einer überarbeiteten Planung nun zwischen den Häusern. Doch damit nicht genug: Bis zum 30. Juni werden die Holitzberger Initiatoren weiter fleißig Unterschriften sammeln – 9000 Unterstützer benötigen sie für das zweistufige Bürgerbegehren, um Wünsche umsetzen oder es auf einen Bürgerentscheid hinauslaufen zu lassen. Infos gibt es unter www.holitzberg.jimdo.com.