Boule- und Grillplätze vor der Post, bunte LED-Leuchtbänder auf der Moorbek-Brücke, eine mobile Bühne auf dem Rathausplatz – so stellen sich Norderstedter die Stadtmitte der Zukunft vor. 60 engagierte Teilnehmer trafen sich am Sonnabend zum zweiten Beteiligungsworkshop für die Neugestaltung der Rathausallee. Baudezernent Thomas Bosse zeigte sich nicht nur von der Zahl der Mitwirkenden angesichts des schönen Frühlingswetters beeindruckt, sondern auch von vielen kreativen Ideen, die in kleinen Gruppen erarbeitet wurden. „Die Gewichtung einzelner Punkte schafft schlagkräftige Argumente für die Vorstellung der Planung in der Politik“, sagte Bosse. So wurde einhellig für eine Ausweitung der Außengastronomie der „Hopfenliebe“ auf dem Rathausmarkt plädiert. Uneinig waren die Workshop-Teilnehmer, was mit dem ehemaligen Ticket-Corner-Pavillon passieren soll – einige möchten ihn zum Café umgestalten, andere zur öffentlichen Toilette. Gewünscht werden unisono mehr Sitzmöglichkeiten, um die einladende Atmosphäre einer Flaniermeile zu erzeugen. Als Grundlage der Diskussion dienten verschiedene Verkehrsmodelle, für die sich die Arbeitsgruppen entscheiden mussten. Die meisten votierten für das gängige Schema, jedoch mit deutlich breiteren Fußwegen. Ein Team tendierte für einen in beide Richtung zu befahrenden Fahrradstreifen und zwei von sechs Gruppen entschieden sich für „Shared Space“, ein gleichwertiges Miteinander aller Verkehrsteilnehmer. Kritik kam von Rolf Jungbluth vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) : „Ich vermisse die Option, nur Busse, Liefer- und Rettungsverkehre in der Rathausallee zuzulassen. Laut Vorgabe müssen nun alle Individualverkehre erhalten bleiben. Das ist nicht in Ordnung.“ Hingegen hat Joachim Welk nichts gegen Privatautos auf der Straße, schlägt jedoch für einen besseren Verkehrsfluss Kreisverkehre auf Höhe Heidbergstraße und Buckhörner Moor vor. Zudem sollte generell Tempo 30 gelten. Die Ergebnisse des Workshops werden nun von Stadtplanern und externen Experten ausgewertet und ausgearbeitet. Die Verwaltung wird anschließend das Exposé im Stadtentwicklungsausschuss präsentieren und zur Diskussion stellen.