Eng stehen die beiden Eichen am Rand der Seepromenade zusammen. Noch berühren sich ihre Äste nicht, doch in ein paar Jahren werden ihre Kronen zusammengewachsen sein – es sind „Freundschaftsbäume“. Gemeinsam haben Vertreter der islamischen Ahmadiyya Muslim Jamaat-Gemeinde und der Stadt Norderstedt die typisch deutschen Gehölze im Stadtpark eingepflanzt. „Ihr kräftiger Stamm soll Symbol sein für Partnerschaft, Schutz, Kraft und Beständigkeit, für Frieden und Freundschaft und Völkerverständigung“, wünschte Stadtpräsidentin Kathrin Oehme, „wir müssen aufhören in Vorurteilen zu denken und stattdessen unser Wissen um andere Religionen bereichern, indem wir Kontakt suchen und einen Dialog führen.“ Bereits vor zwei Jahren stiftete die Segeberger Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat mit einer Rotbuche einen Friedensbaum, der im Freizeitpark an der Oadby-and-Wigston-Straße steht. Ahmadiyya versteht sich als Reformbewegung des Islam, die auf demokratischen Strukturen und Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen beruht und daher in ihrem Ursprungsland Pakistan verfolgt wird. Weltweit sind Anhänger in 206 Ländern vertreten; in Deutschland gibt es 250 Gemeinden mit 45000 Gläubigen, darunter etwa 450 in Norderstedt und im Kreis Segeberg. Derzeit baut die muslimische Gemeinschaft neben ihrem Gebetshaus in Nahe eine Moschee. „Wo wir leben, ist unsere Heimat und Vaterlandsliebe gehört zu unserem Glauben“, bekräftigt Habib-Ullah Tariq, Sprecher der Ahmadiyya-Gemeinde, „wir nehmen aktiv an der Gesellschaft teil. Dass wir mit unserem Leben in Deutschland verwurzelt sind, möchten wir mit den Baumpflanzungen ausdrücken – sie stehen für Integration und gegen islamistischen Terror.“