In der Tangstedter „Gutsküche“ auf Gut Wulksfelde wechselt nicht nur saisonal die Speisekarte, sondern gut alle drei Monate auch die Kunst an den Wänden des Restaurants. Bis zum 19. August stellt Stefanie Klymant farbenfrohe und ausdrucksstarke Tierporträts einer besonderen Spezies aus: Orang-Utans. Spezialisiert ist die Künstlerin aus Soltau auf Nutz- und Haustierrassen. „Ich bin auch als ‚Eselmalerin’ bekannt“, sagt die 49-Jährige schmunzelnd. Sogar Elefanten und Kamele hat sie bereits großformatig in Öl gebannt, doch Affen zählten bislang nicht zu ihrem Repertoire. „Auf meinen Reisen als Bord-Galeristin und Workshop-Dozentin auf der MS Europa habe ich mich in die friedfertigen und sozialen Menschenaffen verliebt. Mimik und Gestik der roten Waldmenschen sind unser so ähnlich; gleichen sie uns genetisch doch zu 97 Prozent.“ Über Matthias Gfrörer von der „Gutsküche“ entstand der Kontakt zu Leonhard Graf Rothkirch vom Aufsichtsrat des Gut Wulksfelde, zugleich auch Vorsitzender von Borneo Orangutan Survival (BOS) Deutschland – und gemeinsam die Idee zu einer Ausstellung, um das Bewusstsein für die Not der Spezies zu schärfen. „Weltweit leben nur noch etwa 50000 Tiere, ausschließlich auf den indonesischen Inseln Borneo und Sumatra. Sie sind akut vom Aussterben bedroht, da ihr Lebensraum zerstört wird. Minütlich wird Regenwald in der Größe von drei Fußballfeldern gerodet, um Palmölplantagen anzulegen. Erwachsene Tiere werden erschossen oder niedergemetzelt, Jungtiere verstümmelt, gefangen genommen und verkauft“, berichtet Graf Rothkirch. BOS betreibt zwei Auffangstationen, in denen pro Jahr etwa 800 Orang Utans aufgepäppelt und in „Waldkindergärten“ für die Auswilderung in BOS-eigenen Reservaten vorbereitet werden. Seit 1999 konnten 2300 Affen gerettet werden – pro Tier entstehen Kosten von rund 6700 Euro. Für Malerin Stefanie Klymant eine Herzensangelegenheit, die Stiftung mit ihrer Kunst zu unterstützen: Zehn Prozent aus den Bilderverkäufen – die Werke kosten zwischen 800 und 7000 Euro – und der komplette Erlös der Postkartenmotive (1,50 Euro) gehen an den BOS. Zur Freude aller Beteiligten wurden bei der Vernissage bereits drei Bilder verkauft.
Infos, Patenschaften und Spenden unter www.orangutan.de.