Starthilfe für kultursensible Suchthilfe

Häufig ein Tabu-Thema, betreffen Abhängigkeit von Alkohol, Cannabis und Tabletten sowie Glückspiel und Essstörungen alle Bevölkerungs-, Alters- und Kulturgruppen. In Norderstedt liegt der Bevölkerungsanteil von Menschen mit Migrationshintergrund bei 20 Prozent – ihr Anteil der Ratsuchenden in der Suchtberatung des Sozialwerks beträgt dagegen nur zehn Prozent. Bei einigen Geflüchteten ist Suchtverhalten der Bewältigungsversuch eines Traumas, das behandelt werden kann.

„Die Zahlen sind für uns ein Grund zu hinterfragen, wo die Zugangsbarrieren für Migranten liegen und wie wir sie und ihr Umfeld mit unseren Angeboten besser erreichen können“, sagt Anika Jebe von der Suchtberatung. „Wir möchten unsere Beratung kultursensibler aufstellen und Brückenbauer gewinnen, um Kontakte herzustellen und mit ihnen auch mögliche Sprachbarrieren überwinden zu können“, ergänzt Christina Schmidt.

Um langfristig ein niedrigschwelliges Netzwerk von Haupt- und Ehrenamtlichen innerhalb Norderstedts aufzubauen, die im Dialog mit Personen aus der Zielgruppe stehen, lädt das Sozialwerk am 28. Juni von 10 bis 17 Uhr zur kostenlosen Austauschveranstaltung „Sucht & Migration“ in den Seniorentreff in der Kirchenstraße 53, Norderstedt, ein. Als Referentin stellt Nida Yapar von „Sucht.Hamburg“ das entsprechende Projekt „HerkunftAnkunftZukunft“ vor. Ehrenamtliche, sogenannte „keypersons“, mit Zugang zu verschiedenen Sprachgruppen, berichten von ihren Erfahrungen.

„Zu dem Workshop ist jeder eingeladen mitzudiskutieren, zuzuhören, Impulse zu setzen, Erfahren zu teilen und Fragen zu stellen. Neben Mitarbeitern aus sozialen Einrichtungen und Ehrenamtlichen der Migrations- und Suchthilfe würden wir uns freuen, auch neue mehrsprachige Interessierte mit Migrationshintergrund begrüßen zu dürfen“, betont Christina Schmidt.

Die Anmeldung erfolgt unter Tel. 040/523 71 60 und per Mail skb@sozialwerk-norderstedt.de.