Kita auf dem Rathausdach?

Dass das Rathaus einen Anbau auf dem rückseitigen Hubschrauberlandeplatz erhalten wird, steht fest. Nur wie groß und wer bzw. was dort untergebracht werden soll, wird noch in Verwaltung und Politik diskutiert. Klar ist jedoch eines: Das neue Stadtmuseum ist an dem Platz nicht mehr vorgesehen, haben die Stadtvertreter mehrheitlich beschlossen und favorisieren einen Standort im Stadtpark. Mit der Absage verringert sich die benötigte Gebäudegröße drastisch. Waren anfangs etwa fünf Stockwerke im Gespräch, könnten nun rund 70 Rathausmitarbeiter auf ein oder zwei Etagen untergebracht werden. „Das ist jedoch wirtschaftlich nicht sinnvoll“, meint Stadtvertreter Peter Holle. Er schlägt vor, eine beim Personalrat häufig gewünschte Kantine sowie eine zusätzliche städtische Kindertagesstätte im Neubau unterzubringen. „Aktuell fehlen 135 Kita-Plätze – der Bedarf und der Druck sind groß“, weiß der stellvertretende Vorsitzender der Norderstedter CDU. Nicht nur die Rathaus-Mitarbeiter würden von der Kinderbetreuung im Haus profitieren, auch die Mitarbeiter der benachbarten Stadtwerke und Geschäftsleute in der Umgebung. „Die zentrale Lage mit perfekter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist extrem attraktiv. Dadurch lassen sich lange Fahrtwege minimieren und es ist für Eltern eine Erleichterung, ihr Kind in der Nähe zu wissen. Möglicherweise lässt sich mit der Kita Storchengang eine Kooperation mit einem gemeinsamen Mitarbeiterpool realisieren“, schlägt der Vater einer dreijährigen Tochter vor. Den Ort für einen obligatorischen Spielplatz hat er auch schon gefunden: das Dach des neuen Gebäudeteils. Nach dem Vorbild der Katharinen-Kita in der Hamburger HafenCity könnten bald auch die jüngsten Norderstedter in luftiger Höhe schaukeln, rutschen und Sandkuchen backen. Damit hat Peter Holle selber beste Erfahrung, schließlich stehen auf dem Flachdach seines Hauses in Friedrichsgabe Spielgeräte, die begeistert genutzt werden. Nach der Sommerpause wird die CDU-Fraktion mit entsprechenden Anträgen in Haupt-, Jugendhilfe- und Stadtentwicklungsausschuss gehen.