Auch die FDP geht mit einem eigenen Bewerber in die Oberbürgermeisterwahl am 5. November. Einstimmig votierten die Liberalen für Sven Wojtkowiak. Der 48-jährige Hamburger lebt seit 1996 mit seiner Frau, zwei Söhnen und Hund in Norderstedt und arbeitet als selbständiger Versicherungsmakler. Er ist seit 2014 Vorsitzender von Haus & Grund Norderstedt e.V. sowie Vorstandsmitglied von TuRa Harksheide.
„In Norderstedt werden sehr viele Visionen und gute Ideen entwickelt, aber sehr oft bleibt die Pflege des Vorhandenen auf der Strecke“, resümiert der Kandidat. „Der desolate Zustand von Straßen, Schulen und Sporthallen als auch ein schlüssiges Verkehrskonzept und ein Manko an Kita-Plätzen sind nicht angemessen für unsere Stadt. Das Geld, das für den Ausbau der Ulzburger Straße in eine Flaniermeile ausgegeben wurde, hätte in dringliche Projekte investiert werden sollen.“ Zudem spricht sich Wojtkowiak gegen zu starke Verdichtung und Wachstum um jeden Preis aus: „Norderstedt muss eine Stadt im Grünen bleiben, die nicht von Mehrfamilienhäusern dominiert wird.“
Als möglicher künftiger Verwaltungschef legt er Wert auf „echte“ Bürgermitsprache statt Alibi-Beteiligung durch übliche Bekannte aus den Interessenvertretungen. Mit einer regelmäßigen Bürgersprechstunde möchte der Freidemokrat „Bodenhaftung“ behalten. „Ich möchte ein Oberbürgermeister zum Anfassen sein“, bekräftigt Wojtkowiak und sieht reelle Chancen sein Ziel zu erreichen, da er vielen Norderstedtern bereits als verlässlicher Ansprechpartner bekannt sei. Und: „Vor Jahren habe ich – wenn auch mehr im Spaß – angekündigt: Wenn Grote aufhört, mache ich den Job“, sagt er augenzwinkernd.
Für Fraktionschef Klaus-Peter Schroeder schickt die FDP einen aussichtsreichen Bewerber ins Rennen, nachdem die mühsame Suche nach einer parteilosen Kandidatin, die von anderen Parteien mitgetragen werden sollte, erfolglos verlaufen war. „Mit Sven Wojtkowiak haben wir einen Kandidaten, der in Norderstedt verankert ist, der weiß, wo der Schuh drückt und der langfristig gestalten will – nicht nur für eine Amtszeit.“