Der Stadtpark ist für alle da – doch während die Norderstedter die angebotenen Sport- und Freizeitmöglichkeiten mit einem Selbstverständnis nutzen, haben geflüchtete Menschen oftmals Hemmungen. „Sie wissen nicht, ob Fitnessgeräte und Slackline kostenlos sind oder ob und wo sie grillen dürfen“, weiß Rasha Almaqahleh aus Erfahrung. Die Jemenitin absolviert noch bis Ende Oktober den einjährigen Bundesfreiwilligendienst für geflüchtete Menschen beim Förderverein Stadtpark Norderstedt. In Zusammenarbeit mit der Stadtpark GmbH hat sie kostenlose Info-Broschüren in arabischer als auch englischer Sprache erarbeitet, die sich um die grüne Oase drehen. Sie liegen in Asyl-Unterkünften und Familienbildungsstätten aus; zudem verteilen Parkmitarbeiter sie vor Ort. Auf jeweils 16 Seiten werden die Highlights vom Bauernhof über Wasserskianlage, Minigolf und Kletterpark bis zu kostenlosen Trinkwasserspendern und Grillplätzen in Wort und Bild dargestellt. „Damit haben Geflüchtete die Möglichkeit, ihre neue Heimat Norderstedt besser kennenzulernen und scheitern nicht an der Sprachbarriere“, sagt die Mutter eines Siebenjährigen, der am liebsten auf Kletterbäumen und im geheimnisvollen Dickicht der „Wilden Welt“ herumtobt. Seit zwei Jahren lebt die Familie in Norderstedt. Rasha Almaqahleh ist ausgebildete Englischlehrerin und hat im Jemen Biologie studiert. Beeindruckend ist ihr fließendes Deutsch, das sie erst hier erlernte, sowie ein perfektes Englisch. Etwas Italienisch beherrscht sie ebenfalls und möchte bald eine Ausbildung zur Dolmetscherin machen. „Die harmonische Zusammenarbeit mit Rasha hat unser Team belebt und unseren Horizont geöffnet. Durch sie durften wir eine neue Zielgruppe Parkbesucher auf sehr persönliche Art kennenlernen“, sagt Kai Jörg Evers, Geschäftsführer der Stadtpark GmbH und ergänzt: „Wenn sich jemand findet, würden wird die Broschüre gerne in Tigrinya übersetzen, da auch viele Menschen aus Eritrea in die Stadt gekommen sind, die sich im Stadtpark willkommen fühlen sollen.“