Die Berliner Allee wird umgestaltet und Radler fahren künftig auf der Straße – oder doch nicht? Im Coppernicus-Gymnasium stellte die Stadtverwaltung rund 40 Besuchern ihre Planungen zur Diskussion. Bisher existiert nur auf der Seite des Herold-Centers ein schmaler Radweg. Auf der gegenüberliegenden Seite soll nun zwischen Ochsenzoller Straße und Horst-Embacher-Allee ein Radfahrstreifen mit einer Breite von 1,50 bis 1,85 Meter eingerichtet werden. Alternativ käme ein herkömmlicher Radweg neben dem Fußweg mit 1,60 Metern Breite in Frage. „Auf Radwegen herrschen oft illegaler Gegenverkehr und erhöhte Unfallgefahr. Radfahrstreifen auf der Straße werden dagegen nur in einer Richtung befahren und sind sicherer“, sagte Joachim Brunkhorst, Radverkehrsbeauftragter des Kreises. Das sahen einige Veranstaltungsbesucher ganz anders. „Auf der Straße fühle ich mich unwohl und habe schlechte Erfahrungen gemacht. Auf der Ulzburger Straße wird man als Zweiradfahrer von Autos gefährlich weggedrängelt“, berichtete Heinz Liebig. In der Tempo 30-Zone gelte jedoch gleichberechtigter Mischverkehr und es gäbe keine Fahrspurentrennung wie künftig auf der Berliner Allee, erklärte Christiane Haß vom Amt Nachhaltiges Norderstedt. Um die Bereiche noch klarer abzugrenzen, gab es einige Vorschläge: Außer einer Farbmarkierung könnte eine Betonschwelle die Autofahrer abhalten, den Radstreifen „aus Versehen“ zu überfahren. Begrüßt wurde, dass bis auf einen alle Bäume erhalten bleiben, ebenso eine neue Querungshilfe in Höhe des Nahversorgungszentrums. Dass bis zu 26 Parkplätze wegfallen, interessierte zur Verwunderung der Verwaltungsmitarbeiter kaum bis gar nicht. Ende des Jahres wird sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr mit dem Vorhaben weiter beschäftigen.