Vom Baum in die Box

Am Morgen hat Gisela Behrendt die letzten Früchte per Hand vom Baum geholt und kippt nun ihre Ausbeute aus fünf großen Obstkisten auf das Förderband des Saft-Mobils. Wenige Minuten später fließen 60 Liter frisch gepresster Apfelsaft in praktische Fünf-Liter-Bag-in-Boxes. Die Henstedt-Ulzburgerin genießt die Essenz ihrer Ernte: „Leicht säuerlich und sehr lecker. In großen Lohnmostereien erhält man den Saft von anderen Früchten, aber nicht den eigenen – doch darauf kommt es mir an.“ Seit vier Jahren bereist Ulrich Kubina mit seinem Saft-Mobil den Norden. Am 18. November ist er von 10 bis 15 Uhr auf Gut Wulksfelde in Tangstedt und verarbeitet Äpfel, Birnen und Quitten zu kaltgepresstem Saft für die Herstellung von Most oder Wein oder naturtrübem, pasteurisierten Direktsaft. 100 Kilogramm Obst ergeben etwa 60 Liter Saft, der angebrochen drei Monate und ungeöffnet mindestens ein Jahr haltbar ist. Kubina, der eigentlich Geograph ist, freut sich zu zeigen, wie gesunder Apfelsaft gemacht wird, „der nichts mit der Plörre aus dem Supermarkt zu tun hat.“ Und so scharen sich 23 Vorschulkinder der Kita Forstweg respektvoll um die imposante Maschine. Jedes hat einen Apfel mitgebracht, zudem wurden die Kita-Bäume abgeerntet, um die Mindestmenge von 60 Kilo zusammenzubringen. Neugierig beobachten die Kleinen, wie aus den Walze Apfelreste als Maische herausquellen. „Daraus backt meine Tochter Pferdekekse“, sagt Gisela Behrendt und füllt eine leere Obstkiste.