Kommenden Freitag, den 10. November, findet der wohl stimmungsvollste Laternenlauf Norderstedts statt: der St. Martins-Umzug. An die 400 kleine und große Laternenträger machen sich ab 18.30 Uhr vom Parkplatz der ausrichtenden Moorbek-Passage auf den rund einstündigen Weg über das Feuerwehrmuseum mit Prämierung der schönsten Laternen bis zur Paul-Gerhard-Kirche. Begleitet werden sie von zwei Spielmannszügen – sogar der berühmte Bischof ist hoch zu Ross dabei. Bereits zum achten Mal legt Uwe Schenk den roten Mantel an, setzt die hohe Mitra auf und schwingt sich auf Islandwallach Lukki. „Ich bin in Jülich mit dem Brauch aufgewachsen und Lukki kommt zumindest aus dem katholischen Bayern“ sagt der 64-Jährige augenzwinkernd. Beide sind nervenstark, Trubel gewöhnt und daher prädestiniert für diesen besonderen Job – schließlich arbeiten sie hauptberuflich als zwei- und vierbeinige Reittherapeuten der Rosa-Settemeyer-Stiftung in Harksheide. Die Einrichtung für körperlich und geistig eingeschränkte Menschen bietet als einzige im Norden pädagogisches Reiten auf drei eigenen Islandpferden. „Und die bringt so schnell nichts aus der Ruhe“, weiß der langjährige Zuchtwart Schenk. Dank Lifter in der Reithalle und Spezialsattel erleben sogar Querschnittsgelähmte Glücksmomente auf dem Pferderücken. Und so wird Lukki auch gelassen auf Rolli-Fahrer reagieren, die am Laternenumzug teilnehmen. „Er ist bestens vorbereitet, nur ich muss mein Gedicht noch etwas auffrischen“, verrät der Norderstedter St. Martin.