Kung Fu-Weltmeister aus Quickborn

„Ich muss an meine Grenzen gehen und darüber hinaus, um mich gut zu fühlen“, sagt Oliver Hasselfeld. Das ist ihm gelungen, denn im April behauptete sich der 27-Jährige in Portugal gegen 50 Gegner und wurde Weltmeister im Kung Fu – genauer gesagt im Wun Hop Kuen Do, einem der angesagtesten Kung Fu-Stile. „Ein kombinierter Faustkampf mit Stil-Elementen aus Karate, Ju-Jutsu, Kenpo, Chinese Boxing und philippinischem Stockkampf“, erklärt der Quickborner. Der Ursprung der effektiven Selbstverteidigung liegt im Straßenkampf und reicht vom Bodenkampf über Akrobatik bis hin zum Umgang mit Waffen wie Schlaghölzern oder Schwertern. Wie moderne Gladiatoren stehen sich die Sportler gegenüber, statt reiner Muskelkraft ist auch mentale Stärke gefragt, Präzision und Spannung, denn es gilt nicht den Gegner zu verletzen, sondern ihn „zu lesen“ und den Attacken zuvorzukommen. „Die Vielseitigkeit macht den Sport so faszinierend“, sagt Oliver Hasselfeld, der es als „Schwarzgurt“ bis zur höchsten Auszeichnung gebracht hat. Im Juni absolvierte er dazu eine siebeneinhalbstündige Prüfung. „Ohne nennenswerte Pausen oder Nahrungsaufnahme – das war hart, aber daran wächst man“, resümiert der Lockenkopf. Als Achtjähriger fing er mit Karate an und brachte es bis zum Braungurt, bevor er mit 16 Jahren zum Wun Hop Kuen Do Kung Fu nach Bahrenfeld unter Sifu (Lehrer) Winfried Joszko wechselte und erfolgreich an vielen Turnieren teilnahm. Vor einigen Wochen hat sich der junge Mann einen Traum erfüllt und eine eigene Sportschule aufgemacht. In einem umgebauten Squash-Court im Gesundheits- und Sportpark im Kösliner Weg bietet er Kung Fu-Training für Kinder und Erwachsene an – vorerst zweimal pro Woche, denn der studierte Luft- und Raumfahrttechniker arbeitet als Entwicklungsingenieur in Norderstedt, eine Herausforderung ganz anderer Art.