Monochromer Schatz fürs Stadtmuseum

Zwei dicke Ordner machen die Leiterin des Stadtarchivs sichtlich glücklich. Deren graue Papprücken sind randvoll gefüllt mit rund 2000 Schwarzweiß-Negativen und dazugehörigen Informationen über abgebildete Personen, Orte und Anlässe. „Die Aufnahmen des langjähren Pressefotografen Herbert Lau dokumentieren umfangreich die Anfänge der Stadtgeschichte von 1969 bis 1982 und sind ein großer Gewinn für unser Haus“, sagt Marlen von Xylander. Den Ankauf des Zelluloids samt der Bildrechte machte eine großzügige Schenkung der gemeinnützigen Günther Fielmann Stiftung möglich. „Wir unterstützen vom öffentlich getragenen Heimatmuseum bis hin etwa zum Stadtmuseum Kiel kleine und große Ausstellungshäuser, die über keinen eigenen Anschaffungsetat verfügen“, erklärt Stiftungsbetreuer Jürgen Ostwald. Gefördert würden auch Konzepte für Museums-Neuaufstellungen, Kunstvereine, Restaurationen von Objekten, Kirchen und Schlössern als auch direkte Ankäufe aus Nachlässen lokaler Künstler. „In der Regel genügt ein Anruf bei mir. Die Institutionen wünschen sich etwas – und ich erfülle die Wünsche“, verrät der Kunsthistoriker. Bei einem Jahresetat von 500000 Euro tätigt die Stiftung mindestens eine Schenkung pro Woche. So kam das Stadtmuseum Norderstedt bereits einmal in den Genuss, als der Ankauf der im Obergeschoss ausgestellten Nissenhütte unterstützt wurde. Die Foto-Negative werden in den kommenden Monaten digitalisiert. Die Öffentlichkeit bekommt sie frühestens im geplanten neuen Stadtarchiv zu sehen. „Allerdings denken wir über eine Sonderausstellung zum 50. Stadtjubiläum im Jahr 2020 nach“, erklärt Marlen von Xylander. Zuvor wird sie nochmals mit Jürgen Ostwald telefonieren – „wir wünschen uns eine Erweiterung der Negativ-Sammlung bis zum Jahr 2000.“