Die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark (GO) wird dreizügig und das Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) vierzügig in den geplanten Neubau des Schulzentrums-Süd einziehen – das beschloss der Ausschuss für Schule und Sport. Doch damit ist frühestens in rund sechs Jahren zu rechnen. Genug Zeit für die Verwaltung, um vorher das Musterraumprogramm der Stadt zu überarbeiten. „2010 aufgestellt entspricht es nicht mehr den Anforderungen der Lernenden und Lehrenden. Die Bedarfe haben sich geändert“, sagt Stefan Damp, Schulleiter des LMG. Räume für Ganztagsschule, Schulsozialarbeit, Differenzierungsmöglichkeiten und Lernlabor seien nicht vorgesehen. Klassenräume wären mit 59 Quadratmetern für 21 Schüler bemessen, jedoch würden etwa am LMG 24 bis 30 Schüler pro Klasse lernen. „Darüber hinaus sieht die Landesplanung acht Fachräume für Naturwissenschaften vor, die Stadt dagegen nur fünf“, so Damp. Einig sind die Stadtpolitiker, dass der Ist-Zustand des Alt-Gebäudes bis zum Neubau Schülern und Lehrern nicht mehr zumutbar ist. Die Schulleitungen wurden gebeten dringende Renovierungswünsche zu formulieren. „In vielen Ecken findet sich der bröckelnde Originalanstrich von 1974, Holzleisten sind aufgequollen und die Eingangstüren sehen ramponiert aus“, sagt GO-Schulleiter Siegfried Hesse, „vor allem die Graffiti am Gebäude müssen weg, die machen keinen einladenden Eindruck.“ Die 1970er-Farbwahl im Inneren stört viele Schüler. „Neben quietschbunten Pinnwände in Schreigelb und Knallrot zu lernen, macht keinen Spaß“, meint der 16-jährige Johannes und Merle (15) ergänzt: „In einigen Klassenräumen sind Decken gebrochen oder haben Wasserschäden, der Bodenbelag aus Nadelfilz ist unansehnlich – das beeinflusst das Klassenklima negativ.“ Friedemann (15) wünscht sich randale- und diebstahlsichere, eingezäunte Fahrradstellplätze, „damit mein Rad endlich heil bleibt.“ Am 2. Februar veranstaltet die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark einen Tag der offenen Tür für potentielle Fünftklässler. „Wir haben zwar ein halbes Jahr verloren, doch sind glücklich, unser neues Konzept dann vorstellen zu können“, betont Siegfried Hesse.