„Mal gucken, wie die Neue so ist“, dachten sich viele Norderstedter und machten sich am Sonntagvormittag auf in die TriBühne im Rathaus. Elke Christina Roeder, seit gut zwei Wochen neue Oberbürgermeisterin der Stadt, absolvierte einen wahren Marathon im Händeschütteln und Austausch netter Worte. Gut 600 Besucher nutzen den traditionellen Neujahrsempfang für erste persönliche Impressionen und ließen sich von der neuen Verwaltungschefin auf eine gedankliche Zeitreise in die Zukunft mitnehmen.
Dazu zähle die Ausweitung digitaler Dienste im Rathaus, Präsenz der Stadt in sozialen Medien sowie regelmäßige Bürger-Sprechstunden bei der Oberbürgermeisterin. „Kommen wir in direktem Austausch in einen Dialog, um die Herausforderungen unserer Stadt anzugehen“, sagte Elke Christina Roeder und forderte die Zuhörer auf: „Interessieren Sie sich für Ihre Stadt, engagieren Sie sich, bringen Sie Ideen ein und denken auch mal ‚frech’ in die Zukunft.“
Zum Thema Stadtentwicklung sagte sie: „Wachstum um jeden Preis wird es nicht geben – das gilt für den Wirtschaftsstandort als auch für den Wohnort. Die Lebensqualität muss erhalten oder sogar ausgedehnt werden. Das nenne ich ‚Flair’ und daher hat bedarfsgerechte Wohnraumversorgung oberste Priorität.“ Die Oberbürgermeisterin strebt die Gründung eines lokalen Bündnisses aus öffentlichen und privaten Wohnungsunternehmen an, die verbindlich zusammenarbeiten sollen, ohne die grüne Infrastruktur aus den Augen zu verlieren, die unabdingbar zur Identität Norderstedt gehöre.
Anlässlich des Neujahrsempfangs überreichte Stadtpräsidentin Kathrin Oehme den mit 1000 Euro dotierten Bürgerpreis 2017 an den Förderverein des Feuerwehrmuseums. Seit 1987 kümmern sich 340 ehrenamtliche Mitglieder um die Pflege und Restaurierung geschichtlich wertvoller Exponate. Durch ihre Arbeit hat sich das Museum zum Publikumsmagneten entwickelt und ist mit 25000 Besuchern pro Jahr die Nummer eins in Deutschland.
Klaus-Dieter Koch aus Harksheide: „Ich habe Frau Roeder zwar nicht gewählt, aber ich gebe ihr eine Chance. Die Zeit von Grote war vorbei; frischer Wind im Rathaus schadet nie. Mein erster Eindruck von der neuen Oberbürgermeisterin ist positiv, zumal sie in erster Amtshandlung die unsinnige Tempo 30-Zone in der Poppenbütteler Straße temporär zurückgedreht hat.“
Burga Jonas (l.) und Ricarda Malée: „Frau Roeder macht einen offen, tatkräftigen und volksnahen Eindruck. Dass sie Versprechen aus dem Wahlkampf halten wird, demonstriert sie mit Aufhebung der Tempobeschränkung in der Poppenbütteler Straße – weiter so. Das Ehrenamt hat einen hohen Stellenwert bei ihr – auch das sollte sie durch verstärkte Förderung unter Beweis stellen.“