Langenhorn Ein Traum wird wahr für Lena Beyssell. Am 9. April startet die junge Langenhornerin in das größte Abenteuer ihres Lebens. 300 Kilometer geht es mit Schlittenhunden durch die Arktis, zudem wird bei Temperaturen bis zu minus 25 Grad gezeltet – eine Herausforderung, der besonderen Art. „Ich gehe gerne an meine Grenzen und die Chance für so eine Tour bekommt man nur einmal“, sagt die 27-Jährige. Die Teilnahme hat sich die angehende Kinderärztin bereits hart erkämpft, denn die Expedition wird jährlich seit 2012 vom schwedischen Outdoor-Ausrüster Fjällräven ausgelobt. 20 Startplätze gibt es, auf die sich weltweit tausende Naturfreaks online beworben hatten. Aus zehn Länderregionen wählte eine Jury jeweils einen Teilnehmer, der andere musste sich im Online-Voting per Internet durchsetzen. Und das hat Lena Beyssell geschafft. In einem aufwändigen Video mit einer Schneelandschaft aus Sprühsahne, handgenähten Schlittenhunden, viel Humor und Slapstick begeisterte sie die Facebook-Gemeinde und sammelte 7656 Stimmen ein. Gut 2000 mehr als die Zweitplatzierte Carola Keßler aus Berlin, die ebenfalls zum Fjällräven Polar nach Lappland reist. Die Koffer sind zwar noch nicht gepackt, „aber ich habe einen Countdown im Handy.“ Jeden Morgen geht’s für die Sportbegeistere zum Joggen, im März steht ein Halbmarathon auf Föhr an: „Fit bin ich und für den Rest sorgt die hochwertige Ausrüstung, die wir vor Ort erhalten.“ Besonders freut sie sich die faszinierenden Polarlichter zu sehen – und auf die Zusammenarbeit mit den Schlittenhunden. „In der Eiswüste müssen Mensch und Tiere eine Einheit bilden, um zu überleben“, sagt die zierliche junge Frau. Gut 15 Jahre hatte sie eine innige Beziehung zu ihrer Hündin Raika und war mit ihr auf Geschicklichkeitsturnieren erfolgreich. Nach einem Auslandjahr im kanadischen Quebec ist sie auch mit viel Schnee und Kälte vertraut. Dass sie mental belastbar ist, beweist die engagierte Medizinerin, indem neben der intensiven Pflege ihres Voting-Aufrufes auch das dritte Staatsexamen anstand – beides erfolgreich abgeschlossen und sogar mit einem Arbeitsvertrag in einem Kinderkrankenhaus gekrönt. Bis zum Abflug am 9. April soll noch die Doktorarbeit fertig werden – und dann geht’s für Lena Beyssell ins Abenteuer ihres Lebens.