Langenhorn Es nieselte, mal sachte, mal kräftiger, doch vom Wetter ließen sich zwölf Hobby-Gärtner nicht beeindrucken. Mit Fächerbesen, Harken und Laubbläsern rückten sie am Sonnabend dem Rosenrondell am U-Bahnhof Langenhorn-Nord zu Leibe. „Guck mal, ich hab’ den Frühling gefunden“, freute sich die vierjährige Emelie über Schneeglöckchen und Krokusse.
Vor etwa acht Jahren wollte die Stadt Hamburg als Eigentümerin die Fläche als Sandplatz einebnen – zu viel Müll landete rücksichtslos weggeworfen in den Sträuchern und Büschen. „Glücklicherweise konnten wir den Schritt vermeiden, indem wir die Patenschaft für das Rund mit einem Durchmesser von 17 Metern übernahmen“, erinnert sich Thomas Isenecker.
Aus der verwilderten „Müllhalde“ wurde ein gärtnerisches Schmuckstück mit leuchtend blühenden Beet- und Bauernrosen, duftendem Lavendel, Riesensteinbrech, Storchschnabel, Christrosen und kontrastreichen Gräsern. „Jeder Fußgänger oder Radfahrer, der im Grünbereich der Straße Immenhöven die Allee der japanischen Kirschen entlangkommt, steuert direkt auf das Kleinod zu“, sagt Frank Sternberg.
Der 53-Jährige ist seit acht Monaten neuer Obmann des Börner-Gartenausschusses, der Bewohnergemeinschaft der Fritz-Schumacher-Siedlung. „Der Posten war in den vergangenen Jahren nicht besetzt und somit sind auch die Aktivitäten eingeschlafen.“ Doch mit seinem Amtsantritt soll sich das ändern. Unter dem Motto „Pflege und Schnacken rund um das Rosenbeet“ treffen sich ab sofort jeden zweiten Sonnabend im Monat Interessierte, um Rondell und Kontakte zu pflegen. „Mit oder ohne Gartengeräte – jeder ist willkommen“, sagt Frank Sternberg einladend, „der nächste Termin ist am 14. April um 11 Uhr.“
Zudem steht ein Großprojekt an: 2020 feiert die Fritz-Schumacher-Siedlung 100-jähriges Jubiläum, „bis dahin möchten wir alles schier haben – das gilt auch für die Gärten.“ Einige von ihnen würden aus mangelnder Zeit oder Interesse vernachlässigt, sogar Autowracks und Waschmaschinen seien schon verbuddelt gefunden worden. „Der Ausschuss wird deshalb in den kommenden Wochen einen Gartenrundgang machen, um Fachwissen zu vermitteln, zu helfen und das Bewusstsein für das Thema zu wecken und aufzufrischen.“ Die Gärten zu pflegen sei wichtig, sonst drohe möglicherweise die Gefahr der baulichen Nachverdichtung.