Fuhlsbüttel Drahtseiltanz statt Deutsch und Feuerspucken statt Mathe – 375 Schüler der Grundschule Ohkamp verwandelten sich in Manegen-Stars. Für eine Woche kam der Projektzirkus „Laluna“ nach Fuhlsbüttel, um Kinder von der Vorschul- bis zur vierten Klasse in nur zwei Tagen Training zu Artisten auszubilden, die ihr Können vor zahlendem Publikum im rot-gelb-gestreiften Zelt zeigten. Zuvor konnten die Schüler aus neun Angeboten auswählen und wurden von professionellen Zirkusleuten betreut.
Bei den Proben steht Inthava in rund drei Metern Höhe auf Elisas Schultern – wohlgemerkt auf einer wackeligen Trapezstange, die an der Zirkuskuppel befestigt ist. „Das ist ziemlich hoch und ich muss mich auf Elisa verlassen“, stellt die Zehnjährige fest. Darunter balanciert Niklas (10) über ein 9-mm-schmales Drahtseil, kniet darauf und springt sogar durch Reifen. „Das ist cool“, sagt der Viertklässler, der gerne sein Gleichgewicht testet.
Während sich Kjell (10) im Inneren einer Kiste von Schwertern „durchbohren“ lässt, „zersägt“ Denni spektakulär Mitschüler Ole mit Hilfe einer Stichsäge. „Tricks, die sogar in Las Vegas gezeigt werden“, betont Zirkus-Chef Mike Rosenbach, selber weltbekannter und –ausgezeichneter Artist. Nach „Trockenübungen“ mit Luft und Wasser werden seine Schützlinge sogar zu echten Feuerspuckern – beeindruckend.
„Die Kinder wachsen innerlich um einen halben Meter, gewinnen enorm an Selbstbewusstsein, entdecken Fähigkeiten abseits von Rechnen und Schreiben, lernen Disziplin und Teamwork“, weiß Karin Newe-Dahm, eine der Projektkoordinatorinnen, die „Laluna“ bereits zum zweiten Mal an die Grundschule Ohkamp holte.