neben ihren kastigen Behausungen haben die kleinen Flieger überhaupt keinen Blick, so beschäftigt sind sie. Sechs Bienenvölker leben am Rande der Startbahn Alsterdorf/Niendorf und sammeln fleißig Honig – Flughafenhonig, der gar nicht nach Kerosin schmeckt, wie Info Fehr versichert.
Der Imker muss es wissen, schließlich schickt er seit 19 Jahren seine Bienen auf die (Sammel)Reise. Jedes von 220000 Flügelwesen macht pro Tag etwa 40 Ausflüge und besucht dabei 4000 Blüten auf dem Flughafengelände, in benachbarten Parks und Gärten. Rund 80 Kilo Honig kommen bei Ernte der Frühjahrs- und Sommertracht zusammen. „Leider zu wenig für den Verkauf, deshalb werden die Honiggläser als Präsente zu besonderen Anlässen verwendet“, erklärt Ingo Fehr, der zuhause in Büchen zehn weitere Völker hält und über seinen Schwiegervater an das lebendige Hobby kam.
Auch in seinem eigentlichen Job als Umwelttechniker bei Hamburg Airport erhält der 51-Jährige Unterstützung von seinen Bienen. Die arbeiten als kleine Bio-Detektive, denn ihr Honig gibt neben offiziellen Messungen Hinweise auf die Luftqualität. „Konstant schadstofffrei und unbedenklich“, lautet das Urteil des Lebensmittellabors für den Flughafenhonig seit Jahren.
Das Thema Bienensterben beschäftigt auch Hamburg Airport. „Wildbienen – in der Mehrzahl übrigens nicht stechend – sind bei der Nahrungssuche wählerischer als Honigbienen und auf Pollen bestimmter Pflanzen angewiesen“, weiß Ingo Fehr. Zusammen mit der Deutschen Wildtier-Stiftung gibt es seit 2015 ein Schutzprojekt. Um attraktive Lebensräume für Wildbienen zu schaffen wurden blütenreiche Blühstreifen angelegt, Stauden und heimische Gehölze gepflanzt, sowie Totholzbestände erhalten und Bienenhotels aufgestellt – unter anderem auf dem Oberdeck des Parkplatzes P4.