Langenhorn Geschichte und Kunst waren in der Schule die Lieblingsfächer von Raimund Höltich. Sein Faible hat sich bis heute gehalten – und kommt sogar der Allgemeinheit zugute, denn der 54-Jährige hat für die Online-Datenbank Wikipedia Listen mit Kunstwerken und Denkmälern in Hamburg-Langenhorn erstellt. Informationen und Bilder von rund 130 Objekten hat der Hobby-Historiker zusammengetragen, darunter Mosaike und Reliefs, Skulpturen und Statuen, Gemälde und Wandbilder, Schmiedearbeiten sowie Gedenk- und Markierungssteine.
„Angefangen hat alles mit einem Spendenaufruf von Wikipedia. Statt Geld habe ich Zeit und Wissen gespendet und erste Artikel geschrieben“, erzählt Raimund Höltich, der stets sorgfältig recherchiert und diverse Quellen nutzt und hinterfragt, „schließlich soll alles stimmen, was veröffentlicht wird.“
Die Liebe zur Kunst sowie Talent und Leidenschaft fürs surrealistische Malen inspirierte den in der Fritz-Schumacher-Siedlung aufgewachsenen Börner kunsthistorische Spuren in Langenhorn zu verfolgen. „Ich bin überrascht, welche namhaften Künstler hier gewirkt haben und freue mich, wenn ich etwas entdecke, was bisher noch nicht dokumentiert wurde.“ Dazu zählen zum Beispiel die drei Marder im eisernen Geländer der Tannenhofbrücke, erschaffen von Bildhauer Ernst Hanssen, oder die filigranen Sitzbänke von Knud Knabe im Iserlohner Stieg.
„Durch meine Arbeit lerne ich immer neue Facetten von Langenhorn kennen – ich bin quasi ein Kunst-Detektiv“, sagt Raimund Höltich augenzwinkernd.
Sein weiteres Interesse gilt den Stolpersteinen für Opfer der Nationalsozialisten. Auf einer weiteren Wikipedia-Seite hat Höltich 88 Erinnerungsmale dokumentiert, die bisher von Künstler Gunter Demnig im Stadtteil verlegt wurden.
Interessenten finden Informationen im Netz unter https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kunstwerken_und_Denkm%C3%A4lern_in_Hamburg-Langenhorn.