Fuhlsbüttel Er hat wohl die größte, aber auch „flüchtigste“ Gemeinde Hamburgs: Pfarrer Johannes Peter Paul. Der 65-Jährige hat zum 1. Juli die Nachfolge von Diakon Peter Meinke (75) als katholischer Seelsorger am Flughafen übernommen. „Mit 17 Millionen Reisenden, acht Millionen Besuchern und rund 15000 Mitarbeitern ist der Flughafen eine kleine Stadt in der Stadt und das Element der Kirche gibt Rückhalt zum gemeinsamen Wohl“, betont Airport-Chef Michael Eggenschwiler.
Dabei setzt der neue Pfarrer bewusst auf gute Ökumene mit dem evangelischen Pastor Björn Kranefuß, der bereits seit 18 Jahren am Airport tätig ist. Quasi in Seelsorge-Kooperation sind beide Geistliche Ansprechpartner für Taufen, Trauungen und Beerdigungen ebenso für Notfälle und in Notlagen aller Art.
„Alle sind willkommen, ob gläubig oder nicht. Ich möchte für jeden gleichwohl seiner Kultur oder Nationalität präsent sein ohne Vorbedingungen zu stellen“, betont Pfarrer Johannes Peter Paul, „Menschen sollen uns als Menschen kennenlernen. Jeder kann Fragen stellen, den Weg muss er anschließend selber gehen.“
Der gebürtige Mecklenburger arbeitete als Jugendseelsorger und Pfarrer in verschiedenen Gemeinden, lebte ein Jahr in Brasilien und betreute von 2007 bis 2017 die Gemeinde St. Bonifatius in Hamburg-Eimsbüttel, die 2020 mit St. Elisabeth und St. Antonius zu einer Großraumgemeinde zusammengelegt wird. „Diesen Weg wollte ich nicht mitgehen, denn bei 20000 Gläubigen ist nicht wirklich Seelsorge für den Einzelnen zu leisten“, so Paul und freut sich, zukünftig keinen administrativen Aufgaben einer Gemeinde unterworfen zu sein, sondern ganz für die Menschen da sein zu können.
Ab 8. Juli wird sonntags um 11 Uhr im Andachtsraum des Terminal 1 eine Messe stattfinden, zudem möchte der neue Pfarrer künftig Seminare zu verschiedenen Themen anbieten. Evangelische und ökumenische Gottesdienste finden weiterhin 14-tägig mittwochs um 8.15 Uhr statt.