Langenhorn Es gab die Hirtenkate und Kaufhaus Oesen, die Schmiede, sogar Udos Gartenetablissement und der Hof von Bauer Lau waren klar zu erkennen – mit Leidenschaft und Akribie hatten Schüler, Eltern und Lehrer zum 100. Geburtstag der Süderschule nach historischen Unterlagen ein Modell des Dorfes Langenhorn im Jahre 1886 gebaut.
Stolz wurde es erst in der Bibliothek der Schule, die 1971 durch die Grundschule Flughafenstraße ersetzt wurde, dort danach mit einer Glasvitrine verkleidet im Foyer ausgestellt. Bei festlichen Anlässen wie zum 25-jährigen Bestehen des Langenhorner Marktes wurde es gerne in der Öffentlichkeit präsentiert – zeigte das sechseckig Modell mit einem Durchmesser von stattlichen 3,60 Metern den alten Ortskern von der Langenhorner Chaussee bis zur Tangstedter Landstraße detailgetreu mit rund 150 Häusern und 500 Bäumen.
Doch mit Schließung der Schule Flughafenstraße vor vier Jahren verschwand auch das aufwändige Bauwerk – und ist bis dato unauffindbar. Richard Ebert, seit einem Jahr Vorstand im Langenhorner Bürger- und Heimatverein, hat die Suche nun zur Chefsache erklärt. „Derzeit bauen wir die Langenhorner Geschichts- und Zukunftswerkstatt auf, die sich um die Historie unseres Stadtteils kümmert. Darum würden wir gerne erfahren, was mit dem wertvollen Ortsmodell von 1886 geschehen ist. Ich mag nicht glauben, dass es im Sperrmüll gelandet ist und hoffe, dass es jemand gerettet und aufbewahrt hat“, so Richard Ebert.
Die Recherche gestalte sich schwierig, da Adressen der Schulmitarbeiter nicht vorliegen und zudem mit der Verlegung der Schule die Behördenzuständigkeit vom Bezirk Nord nach Wandsbek wechselte. „Für unsere Anfragen fühlt sich leider niemand richtig zuständig“, beklagt der Hobby-Historiker.
Nun sucht er nach hilfreichen Hinweisen aus der Bevölkerung. „Und wenn wir nicht fündig werden, bauen wir das Modell notfalls neu.“
Wer Informationen über den Verbleib des Dorf-Modells hat, wendet sich an Richard Ebert, Tel. 040/531 63 80, Email: r.ebert@syncrohost.de.