Berufsorientierung mal anders

Langenhorn „Ich wär‘ so gerne Millionär, dann wär‘ mein Konto niemals leer“ dröhnt es aus den Boxen in der Aula der Stadtteilschule am Heidberg. Auf Stehtischen Euro-Münzen aus Schokolade und auf der Bühne fünf Menschen, die erzählen, wie sie es trotz mäßiger Schulleistungen auf Umwegen „zu etwas gebracht“ haben.

„Wir möchten Schülern, die voraussichtlich kein Abitur machen werden, zeigen, dass beruflicher Erfolg mit Plan B möglich ist“, erklärt Alexandra El Ebrashi, die als Elternratsvorsitzende die Veranstaltung mit der Schulleitung organisiert hat. Statt obligatorischer Berufsmessen-Prospekte und Kugelschreiber erhielten an diesem Abend rund 250 Schüler der Mittel- und Oberstufe, Eltern und Lehrer authentische Einblicke in reale Karrieren und persönliche Tipps für ein erfülltes Berufsleben.

„Seid neugierig, habt Mut etwas auszuprobieren und lernt Sprachen“, lautete die Botschaft von Mitra Kassai. Die gelernte Hutmacherin fand über die Liebe zur Musik ihr Glück als Kultur- und Künstler-Managerin. „Wichtig ist zu wissen, was man will und nicht, was man nicht will“, so ihr Credo.

Leidenschaft, Ausdauer und Anstrengungsbereitschaft führen zum Ziel, darin waren sich alle fünf Podiumsgäste einig. So stieg Silvano Ehlers ohne Abi und Studium vom Maschinenschlosser zum Leiter der Entwicklungsabteilung eines internationalen Unternehmens auf; Ahmed El Ebrashi ist Inhaber dreier Autohäuser. „Ich habe täglich ‚Burn in‘ statt ‚Burn out‘“, betonte der gebürtige Ägypter, der die Realschule nur mit einem Vierer-Zeugnis abschloss, „aber im Job war ich immer der Beste.“