Fuhlsbüttel Sie nennen sich „Beefbreaker“ und ihre Einsatzorte sind hauptsächlich der Schulhof, der Sportplatz und die Mensa des Gymnasiums Alstertal. Dort wird vor allem unter den Fünft-und Sechstklässlern gerne mal verbal und körperlich gerangelt und geschubst. Damit diese Situationen nicht eskalieren, gibt es seit drei Jahren Konfliktlotsen, an die Jugendsprache angepasst: „Beefbreaker“. In einem dreitägigen Workshop wurden wieder 18 Streitschlichter aus der achten Klasse bis zur Oberstufe ausgebildet.
„Wir bringen alle beteiligten Parteien, die freiwillig kommen, zusammen, betrachten den Konflikt neutral von allen Seiten und helfen eine einvernehmliche Lösung zu finden“, erklärt Tara. Der Vorteil: Die Schüler begegnen sich auf Augenhöhe und besprechen die Angelegenheiten untereinander. Lehrer werden erst in schwerwiegenden Fällen involviert.
Es ist eine Kombination aus Vertrauen und Respekt, die von den „Beefbreakern“ ausgeht. Tara engagiert sich bereits im zweiten Jahr zudem als Patin für Fünftklässler, begleitet die „Schulanfänger“ in der ersten Zeit am Gymnasium und kennt daher viele ihrer potentiellen streitlustigen „Klienten“.
„Die Anlässe für Konflikte sind oft banal“, weiß die 14-Jährige. „Es geht um irregulär gefallene Tore im Fußball und Zickenkrieg wegen ‚falscher‘ Blicke unter Mädchen. Aus einer ‚Spaß-Rangelei‘ kann schnell Ernst werden“, ergänzt Juna (14).
Beide Neuntklässlerinnen haben Erfahrung und Spaß im Umgang mit Jüngeren. Juno leitet beim THW eine Jugendgruppe. Tara coacht im Verein jüngere Basketballspielerinnen bei Turnieren.
Bislang waren die „Beefbreaker“ im Büro anzutreffen, doch jetzt gehen sie „auf Streife“. Jeweils dienstags und donnerstags in der Mittagspause ist ein Team im „Alstertalente-Raum“ für Gespräche vor Ort. „Doch hauptsächlich sind wir auf dem Schulgelände unterwegs, um auch präventiv tätig zu werden“, sagt Tara.