Das Märchenhaus von Langenhorn

Langenhorn Der eineinhalbjährige Matty braucht eine Kuschelpause und sitzt auf dem Schoß von Khadija Juma (56). Die ein Jahr älteren Mädchen Lia und Emma stapeln unter Aufsicht von Veronica Diac (38) der Größe nach Reifen auf einen Stab. Madleen Köhler ist gerade als „Küchenfee“ gefragt und kocht leckeres Mittagessen für ihre „Zwerge“. Zwölf von ihnen tummeln sich von montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr im „Märchenhaus“, pendlerfreundlich gegenüber der U-Bahn-Haltestelle Langenhorn-Nord gelegen.

Seit knapp zwei Jahren bieten drei leidenschaftliche Tagesmütter Betreuung und Pflege für Kinder im Alter von einem bis drei Jahren an. „Wir haben uns gefunden, um unsere Visionen und Träume mit Kindern zu verwirklichen“, schwärmt Initiatorin Madleen Köhler (29). Als bekennender Märchen-Fan hat sie den neu gestalteten Räumlichkeiten im Foorthkamp 65 ein farbenfrohes Gesicht gegeben. Von einer Wand grinst der grüne Froschkönig, oberhalb der Tür prangt eine große blaue Krone und die Durchgänge sind als grobes Mauerwerk stilisiert.

„Märchenhaft“ liest sich auch das Konzept der besonderen Kinderbetreuung. „Wir legen großen Wert auf soziale, emotionale und kognitive Entwicklung, unterstützen die Kinder, geben ihnen Geborgenheit und begleiten sie mit viel Platz für Bewegung auf ihrem Weg zu einer eigenständigen Persönlichkeit“, erklärt Madleen Köhler. Liebevoll, geduldig, fürsorglich und familiär in kleinem Rahmen – so kümmern sich drei Betreuerinnen um zwölf Kinder, während es in einer Krippe nur zwei Erzieherinnen mit oftmals mehr Kindern zu tun haben.

Für die Eltern herrscht große Transparenz, individuelle Gespräche beim Abholen sind selbstverständlich. Zudem wird im „Märchenhaus“ zweisprachig gearbeitet. „Als ‚Native Speakers‘ bzw. Englisch-Lehrerin lassen wir das Englische spielerisch in den Tagesablauf einfließen“, sagt Madleen Köhler, die irische Wurzeln hat. So wird etwa im Morgenkreis auf englisch gesungen, Bücher und ein TipToi-Stift vermitteln erste Kontakte zur Fremdsprache. „Im Vordergrund steht jedoch die deutsche Muttersprache und deren Förderung“, betont die zweifache Mutter.

Mehr Informationen unter www.gtp-dasmaerchenhaus.de.