Moschee-Bau startet im Juni

Norderstedt Seit über zehn. Jahren bewegt das Thema eines Moschee-Neubaus Norderstedt. Mit großer Mehrheit unterstützen die Kommunalpolitiker (fast) aller Parteien das Projekt, der Bauantrag ist genehmigt und nun soll es endlich losgehen. „Im Anschluss ans Freitaggebet des 14. Juni werden die Abrissarbeiten beginnen“, erklärt Tahsin Cem, Gemeindesprecher des türkisch-islamischen Eyüp Sultan Moschee-Vereins. Jeder Gläubige könne sich ein Andenken mitnehmen, sei es eine Kachel aus der Gebetsnische oder ein Stück des prächtigen Teppichs.

Seit den 1990er Jahren dient ein ehemaliger Gasthof in der Straße In de Tarpen mehr oder minder als Provisorium der wachsenden islamischen Gemeinde. „Das Gebäude ist baufällig und bietet zu wenig Platz, daher freuen wir uns auf einen Neubau“, betont Cem. Der wird rund 1800 Quadratmeter umfassen, wobei die Moschee lediglich 300 Quadratmeter ausmacht. „Unser Augenmerk liegt auf dem Gemeindehaus, das als soziales Zentrum und Begegnungsstätte mit multifunktionalen Räumen allen Menschen dienen soll – wir sind eine offene Gemeinde, die auch jeden Nicht-Muslim willkommen heißt“, betont Gemeindevorstand Yener Cevikol. Integriert werden Schulungs- und Projekträume für Jugendarbeit und Frauenrat, ein Supermarkt, eine Cafeteria sowie eine Wohnung für den Iman und dessen Familie.

Rund vier Millionen Euro wird das Projekt kosten; finanziert wird ausschließlich über Spenden. Von der Ditib, der türkisch-islamischen Union der Anstalt für Religion, gäbe es kein Geld, versichert Tahsin Cem. „Das Startkapital von einer Million haben wir bereits und setzen auf eine hohe Spendenbereitschaft unserer Gemeindemitglieder, wenn es auf der Baustelle etwas zu sehen gibt“, sagt Cem. Einige Bäume seien bereits für den Bauplatz gefällt worden.

Während der Bauzeit wird es eine „Notmoschee“ im benachbarten Haus des Imam geben; möglicherweise werden auch Container aufgestellt, um den rund 250 Gläubigen der Gemeinde genügend Platz bieten zu können. „Wir tragen große Verantwortung für unsere Gemeindemitglieder. Mit ihnen zusammen trauen wir uns das Großprojekt zu – und wir glauben auch daran“, bekräftigt Yener Cevikol.