Fuhlsbüttel In der „Backstube Fuhlsbüttel“ wird kein Brot hergestellt, aber lebendige Stadtteilkultur geboten. In dem idyllisch an der Fuhlsbütteler Schleuse unweit des Bahnhofs Ohlsdorf gelegenen gelben Holzhaus finden wöchentlich Sprach-, Yoga-, Tai Chi- und Patchwork-Kurse statt. Für den einzigartigen Isländisch-Unterricht kommen die Teilnehmer sogar aus Lüneburg! Es gibt einen Literaturkreis und es wird zum tahitianischen und kreativen Tanz „gebeten“. Im Musikgarten lernen Kinder zwischen einem und sechs Jahren die Welt der Musik kennen.
Seit fast 40 Jahren bietet der Verein „Backstube“ Möglichkeiten für Begegnung und Kommunikation. „Wir organisieren auch Veranstaltungen im Stadtteil wie das beliebte Weihnachtsmärchen, das im Gymnasium Alstertal aufgeführt wird“, erzählt Vereinsvorstand Ralph Bornhöft. Die örtliche Feuerwehr veranstaltet ihr legendäres Osterfeuer auf dem großzügigen Gelände der „Backstube“ – am 20. April ist es wieder soweit.
In Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden gibt es Lesungen, Konzerte und Vorträge.
Am Wochenende wird das schmucke Vereinshaus für private Feiern mit bis zu 50 Personen vermietet. Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Jubiläen, sogar Jugendliche können ihren 18. Geburtstag hier feiern – allerdings nur unter Aufsicht der Eltern oder eines Sicherheitsdienstes. „Während andere Örtlichkeiten wegen schlechter Erfahrungen mit Randale und Zerstörung solche Partys ablehnen, möchten wir den Jung-Erwachsenen weiterhin die Möglichkeit bieten, in ihre Volljährigkeit hineinzufeiern“, betont Nicola Kleist, stellvertretende Vereinsvorsitzende. Geschirr, Gartenmöbel, leihweise sogar ein begehbarer Kühlschrank der Jugendfeuerwehr Fuhlsbüttel – bis auf die Gäste ist alles vorhanden.
Wer Ideen für Workshop und Kurse hat, ist gern gesehen, ebenso als Verstärkung der 36 Vereinsmitglieder. „Viele Menschen im Stadtteil nutzen unsere Angebote, aber engagieren möchten sich nur wenige“, bedauert Nicola Kleist.
Infos und Buchungen unter www.backstube.hamburg.
Historie:
Die Immobile gehört der Stadt Hamburg und diente Arbeitern des Tiefbauamtes als Unterkunft. Der Vereinsname „Backstube“ rührt von der geplanten Wirkungsstätte, der ehemaligen Bäckerei Spohr an der Ecke Etzestraße/Heschredder, doch der Mietvertrag kam nie zustande. Stattdessen kam der Verein bis 1993 in den Räumlichkeiten der ehemaligen Bäckerei Hochbrunn in der Rübenhofstraße unter, heute Areal der Bücherhalle, ehe es an den Alsterwanderweg ging.