Langenhorn Petticoat, Röhrenfernseher und Nierentischchen – im LaLi sind die 1950er Jahre zurück. Die Börner Speeldeel nimmt ihre Zuschauer im aktuellen Theaterstück „Wokeen heet hier Meier?“ mit auf eine aufregende Zeitreise. Schon das von Olaf Reichelt und Team stilsicher gestaltete Bühnenbild ist der reinste Augenschmaus, auch die zeitgemäßen Kostüme von Christel Stier sorgen für echte 50er-Atmosphäre.
In der Komödie von Joachim Grabbe, die von Regisseurin Anja May bearbeitet wurde, geht es turbulent zu. Im Hotel Forellenhof von Ehepaar Paulsen findet das große „Meier-Treffen“ statt. Quer aus der Republik sind Meiers mit ai, ei und ey angereist – da kann es schon mal zu Verwechslungen kommen und die Koffer finden nicht immer gleich aufs richtige Zimmer. Das Durcheinander wächst, als sich zwei im Krieg getrennte Zwillingsschwestern unverhofft begegnen, ein uneheliches Kind auftaucht und eine Ahnenforscherin versucht, Licht in die ganze „Meierei“ zu bringen.
Die Rolle der 55-jährigen Erna G. Meier verkörpert Kristina Meizel. Anspruchsvoll, nennt die 17-Jährige ihre Aufgabe. Eine graue Kurzhaarperücke und ein vermeintlich spießiges Kleid helfen ihr beim schauspielerischen Zeitsprung. „Zudem erinnert mich ein Gehstock daran, mich langsam zu bewegen und meine Stimme soll etwas leiernd klingen – gar nicht so einfach, bin ich doch eher schneller unterwegs“, sagt die Elfklässlerin.
Für Darsteller und Publikum ist das Stück ein großer Spaß. Gespielt wird wie immer „zweisprachig“ – op Platt, drei Rollen sind auf Hochdeutsch besetzt. Selbst Nicht-Plattschnacker kommen auf ihre Kosten und können dem Geschehen mühelos folgen. Und zu Schlagern wie „Schöner, fremder Mann“ von Conny Francis darf lautstark mitgesungen werden.
Aufführungen am 26. und 27. April je um 19 Uhr, am 28. April und 1. Mai je um 16 Uhr sowie am 2. und 3. Mai je um 19 Uhr. Karten kosten acht Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen.