Einkaufen ohne Geld

Hummelsbüttel Am Tegelsbarg ist das Tausch-Fieber ausgebrochen: Bücher gegen Schuhe, Kaffeetassen gegen Pullover – angesichts der vielfältigen Tauschobjekte ist alles möglich. Seit dem 8. April befindet sich im ehemaligen „Schnäppchenmarkt“ am Norbert-Schmid-Platz ein Tauschladen auf Zeit. Der so genannte „Pop up-Store“ ist ein Projekt vom Berufsorientierungsprojekt Beo, unterstützt durch den Bauspielplatz Tegelsbarg. Die Idee dazu hatte entsprechend Jürgen Kruse. „In Eimsbüttel gibt es seit einigen Jahren den Stellinger Tausch-Tisch, der mit einer Bierbank startet und aufgrund der großen Resonanz zu einer ansehnlichen Hütte ähnlich einer Weihnachtsmarktbude wurde. Ich glaube, dass auch am Tegelsbarg der Bedarf da ist – und der Quartiersbeirat auch, denn die SAGA stellte uns zunächst für zwei Wochen den leer stehenden Geschäftsraum zur Verfügung und verlängerte die kostenlose Nutzung sogar bis zum 3. Mai.“

Bereits in der ersten Woche des Tauschladens kamen über 100 Besucher – ganz ohne Werbung, nur durch Mundpropaganda. „Eine tolle Idee, denn viele Sachen haben eine zweite Chance verdient und sind zu schade, um unbenutzt im Keller herumzuliegen“, findet Simone Hage, „ich gebe sie lieber jemandem, der sie wertschätzt.

Allerdings ist Tauschen keine Pflicht. Man kann gegen eine Spende etwas mitnehmen, aber in der Regel bringen die Menschen einen oder mehrere Artikel und tragen etwas anderes nach Hause – Kleidung, Bücher, Geschirr, Spielzeug. Sie entscheiden, wie viel ihr Gebrachtes im Tausch wert ist. Mit zwei Barbie-Puppen konnte Stephanie nichts mehr anfangen – die Neunjährige hat sie gegen zwei Plüsch-Schweinchen getauscht.

Am 3. Mai ist (vorläufig) Schluss mit dem Tausch-Rausch, „doch wir möchten das Projekt gerne weiterlaufen lassen“, betont Jürgen Kruse und sucht dafür Räumlichkeiten sowie Leute, die sich in der Betreuung engagieren möchten.

Der aktuelle Tauschladen ist letztmalig geöffnet am 2. Mai von 15 bis 18 Uhr und 3. Mai von 10 bis 13 Uhr.