
Klein Borstel Der Kleingartenverein Klein Borstel ist ein Paradies für Menschen, Insekten und Pflanzen – und das bereits seit 100 Jahren. Nicht der Verein direkt, aber das Areal Roggenkoppel, auf dem die 88 Parzellen liegen. „Unser Verein wurde erst 1946 gegründet doch der Gartenverein Roggenkoppel als Vorgänger existierte seit 1919“, weiß Rosi Immeyer.
Im Jubiläumsjahr veranstalten die „Schreber“ am 19. Mai von 11 bis 16 Uhr einen zum „Tag des offenen Gartens“ einen großen Flohmarkt auf dem Hauptweg der Anlage – externe Verkäufer sind für fünf Euro pro Meter mit einem Stand dabei. Anmeldung bei Rosi Immeyer unter Tel. 0157/57 11 77 53 oder per Mail r-immeyer@t-online.de. Die Vorsitzende des Festausschusses bereitet derzeit eine Dokumentation der Vereinsgeschichte vor und würde sich daher über historisches Text- und Bildmaterial freuen.
„Das Gebiet war ursprünglich für die Friedhofsgärtnerei vorgesehen, doch der Boden schien ungeeignet“, erzählt die 68-Jährige, die seit 2006 eine Parzelle unterhält. Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten etliche Lauben als Behelfsheime für Ausgebombte und Flüchtlinge. Noch heute gibt es zwei Bewohner mit lebenslangem Wohnrecht in der Anlage. Dienten die Gärten in erster Linie der Selbstversorgung mit Obst und Gemüse, wurden aus den Nutzgärten in den 1960er Jahren penibel gepflegte Ziergärten mit getrimmtem Rasen – das Synonym für Spießigkeit schlechthin.
Die neue Schrebergeneration hat wieder das Bedarfsgärtnern entdeckt – so wie Katja Keller, die hier seit fünf Jahren mit ihrer Familie aktiv ist. „Kartoffeln, Salat, Himbeeren, Äpfel – alles bio und super-lecker“, sagt die 47-Jährige.