Wie gemeinsames Essen die Religionen vereint

Norderstedt Zum vierten Mal lädt die Emmaus-Kirchengemeinde zum Projekt „Abendmahl und Iftar-Fest. Eine Begegnung“ ein. Am 21. Mai finden in der Christuskirche in Garstedt Christen und Muslime der islamische Gemeinde Darul Erkam aus der Quickborner Straße zusammen, um vom jeweiligen Glaubensleben zu erfahren. „Wir möchten Brücken im Glauben bauen, uns gegenseitig unsere Feiern zeigen, liturgische Elemente erklären, Gesänge und Klang wirken lassen“, sagt Pastor Martin Lorenz.

Beginn ist um 20.30 Uhr mit einem christlichen Abendmahl, Gospel- und christlicher Popmusik von Dorit Lorenz-Heinrich. Mit Sonnenuntergang um 21.30 Uhr geht die Veranstaltung ins Iftar-Fest über, mit dem Muslime im Ramadan, der am 4. Juni endet, ihr tägliches Fastenbrechen begehen. Zum Ruf des Muezzin und anschließendem Gebet werden zunächst Datteln gereicht, danach wartet ein wahres Festmahl auf alle Besucher. „Gefüllte Weinblätter, gegrilltes Hähnchen, Reis, Salate, Linsensuppe und Grießkuchen werden vorwiegend von geflüchteten Frauen aus Norderstedter Unterkünften zubereitet“, verrät Hero Amin von der Diakonie. Fröhlich getafelt wird im Kirchenraum, im Gemeindehaus sowie im Garten – gegen Mitternacht endet das Fest mit dem großen gemeinschaftlichen Abwasch.

Pastor Lorenz erwartet rund 150 Besucher. „Der Großteil bilden Muslime, denn von rund 8000 evangelischen Gemeindemitgliedern finden erst gut 30 den Weg.“ Doch die Tendenz ist positiv, kamen anfangs lediglich zehn Christen. „Berührungsängste werden immer öfter von Neugier und Akzeptanz abgelöst“, freut sich Lorenz. „Essen verbindet – das gilt auch für Religionen“, ergänzt Mirghani Khiri von der Diakonie, „letztendlich läuft es darauf hinaus, dass Gott uns alle liebt.“