Singen mit dem ganzen Körper

Langenhorn Erst ist der Körper dran. Arme werden geschüttelt, der Rumpf locker gemacht, dann geht’s an die Stimmbänder. „Wer hat das Speckbesteck zu spät bestellt“, klingt es aus vielen Kehlen. Als neue Chorleiterin der Eirene-Kirche bringt Mariam Kiria im wahrsten Sinn des Wortes Schwung in die Übungsabende. „Sie ist inspirierend, frisch und mitreißend“, urteilt Sängerin Ulrike Schafranek begeistert.

Mariam Kiria lebt und liebt Musik. Seit 2008 wohnt die gebürtige Georgierin in Hamburg-Altona, ist ausgebildete Musikpädagogin mit Schwerpunkt Gesang. Seit sieben Jahren leitet die 30-Jährige bereits zwei Chöre im Rudolf-Steiner-Haus in Harvestehude und studiert mit ihnen internationale Volkslieder und klassische Chormusik ein. Ein Chormitglied machte Mariam Kiria auf die frei werdende Stelle in der Eirene-Kirche aufmerksam, da sich der renommierte Leiter Michael Hoh nach 16 Jahren zurückziehen wollte. „Das Vokal-Ensemble ist eine spannende Herausforderung, da ausschließlich alte deutsche Kirchenlieder gesungen werden, die bisher in meinem Repertoire gefehlt haben“, sagt die neue Chorleiterin. Die vierstimmigen Lieder erfordern exaktes Singen, denn in der „mathematischen“ Musik etwa von Johann Sebastian Bach geht kein Ton verloren. Das reizt auch den stellvertretenden Kirchenvorstand. Dr. Michael Selk steigt nach vier Jahren Abstinenz in das 15-köpfige Vokal-Ensemble ein: „Ich freue mich, dass es mit dem Chor weitergeht und er durch Mariam Kiria neue Impulse bekommt.“ Übrigens sucht der Chor stimmlich Verstärkung; geprobt wird mittwochs um 19.30 Uhr, Notenkenntnisse sind nicht nötig.