Fuhlsbüttel Auf den Hamburger Airport fliegen nicht nur große Flieger. Acht Bienenvölker mit rund 250000 Mitarbeitern sammeln seit 20 Jahren am Rand der Start- und Landebahnen fleißig Nektar und Pollen. „Rund 12000 Gläser Honig sind zusammengekommen, die zu besonderen Anlässen verschenkt werden“, sagt Flughafenimker Ingo Fehr.
Doch in seinem Focus schwirren nicht nur Honigbienen – das Augenmerk des Umweltingenieurs gilt vor allem den Wildbienen. Etwa die Hälfte der mehr als 580 Wildbienenarten gelten als bedroht, zu denen auch Hummeln und Wespen zählen. „Da sie wählerisch und auf Pollen bestimmter Pflanzen angewiesen sind, fehlt es oft an Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten“, erklärt Biologin Anna Binczik von der Deutschen Wildtier Stiftung. Seit fünf Jahren arbeitet die Organisation mit Hamburg Airport zusammen, um Wildbienen einen entsprechenden Lebensraum bieten zu können.
Zwei von angestrebten fünf Hektar des weitläufigen Flughafengeländes wurden bereits als Blühstreifen mit wildbienengerechten Blumenmischungen angelegt, Rohboden- und Totholzbereiche geschaffen sowie drei Insektenhotels als Nist- und Überwinterungshilfen aufgestellt.
Die bunten Blütenmeere sind nicht nur für Menschen eine Augenweide – es summt und brummt geschäftig zwischen Kamille, Kornblume und Natternkopf. Welche und wie viele Wildbienenarten sich dort tummeln, wird aktuell per Monitoring untersucht.
Darüber hinaus engagiert sich der Airport Hamburg auch in den angrenzenden Bezirken. So wurde etwa im Langenhorner Willerspark ein Blühstreifen mit insektenfreundlichem Nahrungsangebot angelegt.