Erfolgreich mit dem mörderischen Norden

Langenhorn Ulrike Busch hat gerade den Koffer ausgepackt, schon zieht es sie an den Computer. Die Langenhornerin war wieder einmal auf Recherche- und Inspirationsreise auf Sylt und nun wollen die Eindrücke schnellstens zu Worten werden. „Auf Deutschlands Insel der Reichen und Schönen liegen überall Leichen herum“, sagt die Erfolgsautorin augenzwinkernd, die sich nach einer neuen Szenerie für die „Kripo Wattenmeer“ erstmals am nördlichen Zipfel in List umgesehen hat.

Ihr Ermittlerteam Kuno Knudsen und Arne Zander wird es im bereits siebten Band der beliebten Krimireihe, der im August als eBook und Taschenbuch erscheint, mit einem mysteriösen Mord am weitläufigen Strand des Ellenbogens zu tun bekommen. „Mit Sylt verband mich lange Zeit eine Hassliebe“, gesteht Ulrike Busch, „die Landschaft ist großartig, aber mit den Menschen wurde ich bisher nicht warm. List dagegen hat mich überrascht – dort stimmt beides.“

Für die studierte Sprachwissenschaftlerin ist es wichtig, dass sie sich an den realen Schauplätzen ihrer fiktiven Krimis wohlfühlt. So hat sie dafür gesorgt, dass ihr zweites Ermittlerduo, die Kommissare Tammo Anders und Fenna Stern, nach St. Peter Ording versetzt wurden. „Das vielseitige Seebad hat Flair, bietet spektakuläre Ausblicke auf den endlosen Strand und die berühmten Pfahlbauten“, sagt die Wahl-Hamburgerin, die „SPO“ vor fünf Jahren im Weihnachtsurlaub lieben lernte.

Vor allem das grandiose Panorama von „Maleens Knoll“ hat es ihr angetan. „Die Aussichtsplattform schrie förmlich danach Tatort zu werden“, erzählt die Schriftstellerin, die aktuell ihr 19. Buch verfasst und zu den erfolgreichsten unabhängigen Autoren im deutschsprachigen Raum zählt. So wird in dem im Mai erschienen dritten Band „Mordsherz“ aus der Krimireihe „Anders und Stern ermitteln“ eine einheimische Buchhändlerin an eben diesem Aussichtspunkt ermordet aufgefunden. Schon im November folgt Band Nummer vier, in dem der Platz vor der imposanten Seebrücke eine zentrale Rolle spielt.

Für die Handlung gibt es nur wenige Vorgaben. „Ich bin eine ‚Bauchschreiberin‘, lasse mich auf überraschende Wendungen ein und bin genau so aufgeregt wie die Leser, wenn ein Täter überführt wird.“

Und weil Ulrike Busch auch die Ostsee liebt, plant sie für 2020 den Start einer dritten Krimireihe – sie spielt in der Lübecker Bucht zwischen Fehmarn und Travemünde.