Kleine Künstler arbeiten open air

Langenhorn Mit Hammer, Meißel und Säge machen sich vier Zweitklässler über einen grobporigen Ytong-Stein her – es staubt kräftig. Ein paar Schritte weiter toben sich zwei Mädchen kreativ mit Lehmfarben an einer großen, zwischen zwei Bäumen gespannten Leinwand aus – mancher Farbkleks landet daneben.

Kein Problem im Gartenatelier des Kreativlabors der Grund- und Stadtteilschule Am Heidberg. Linda Boutaleb hatte die Idee, den bislang verwilderten Schulgarten für „kreativen Schweinkram“ zu nutzen. Die Künstlerin bietet seit zehn Jahren in der Nachmittagsbetreuung eine offene Werkstatt etwa für Kulissenbau, Buchbinderei und Drucktechnik an. „In dem neuen ‚Open Air-Atelier‘ sind die Schüler mutiger neue Materialien zu entdecken und eigene Ideen umzusetzen“, weiß die 41-Jährige. Auch Lena Mielke, Lehrerin und Kulturbeauftragte der Grundschule, nutzt den grünen Kunstraum mit der besonderen Lernatmosphäre gerne für den regulären Unterricht.

Die Ausstattung des Draußenateliers im Wert von 2500 Euro übernahm die Joachim Herz Stiftung im Rahmen ihres Förderprogramms „Lernen in Langenhorn“. „Mit einem Jahresbudget von 20000 Euro stärken wir Bildung vor Ort und unterstützen naturwissenschaftliche und künstlerische Projekte, die sich bei uns ganzjährig unbürokratisch bewerben können“, erklärt Sebastian Franke. So wurde einer Schülerfirma sogar ein Lastenfahrrad finanziert.

Nun möchte Linda Boutaleb auch Erwachsenen kreative Auszeiten ermöglichen – dafür fehlen ihr jedoch noch die passenden Räumlichkeiten. Wer der Künstlerin in Langenhorn einen Raum, am liebsten mit Garten- oder Grünfläche, anbieten möchte, wendet sich per Email an linda@vonfarbenreich.de.