45 Kunstschaffende treffen sich in Langenhorn

Langenhorn Großformatig und farbgewaltig ist die Gesellschaftskritik von Nassim Aslani. Die gebürtige Iranerin setzt sich künstlerisch mit sozialen und politischen Themen auseinander, sie prangert Missstände in der Umwelt sowie harte Frauenarbeit in Entwicklungsländern an – vorzugsweise in Öl und durchaus provokant.

So kostet der oft undifferenzierte Umgang mit sozialen Medien ihre Motive den Kopf, Tiere tragen „Human-Pelz“ zur Schau und jahrtausendalte Kulturwerke sind wahllos mit gesprayten Graffiti verschandelt. „Ich möchte, dass sich der Betrachter mit menschengemachten Problemen auseinandersetzt“, sagt die 47-Jährige.

Möglichkeit dazu gibt es beim Langenhorner Künstlertreff am 15. und 16. Februar von 11 bis 18 Uhr im LaLi, Tangstedter Landstraße 182 a. Das renommierte Event zieht seit 13 Jahren Künstler und Kulturinteressierte aus dem ganzen Norden an. Bei freiem Eintritt präsentiert Organisator Jürgen Beecken auch in diesem Jahr 44 ambitionierte, talentierte Kreative aus Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Porzellan- und Glasmalerei sowie aus dem Goldschmiedehandwerk, die sich durchaus schon einen Namen in der Kunstszene gemacht haben – wie Nassim Aslani.

Auf zahlreiche Ausstellungen in und um Hamburg wie den Kunst- und Kulturtagen sowie einige Auszeichnungen blickt die lebhafte Malerin, die in ihrer Geburtsstadt Teheran Kunst studierte. Seit ihrer Flucht 1999 wohnt sie in Hamburg, fand in Mümmelmannsberg ihren zweiten Mann und eine neue Heimat. „Gerne hätte ich als Grafikerin gearbeitet, aber damals waren nicht nur die sprachlichen Hürden zu hoch“, sagt Aslani rückblickend. Es wurde ein Büro-Job, und das Malen statt zum Beruf zum Hobby – geprägt durch einen außergewöhnlichen Mal-Stil zwischen Expressionismus und Pop-Art.

Ein Element verbindet nahezu alle ihre Werke: Comic-Figuren, Mangas oder bekannte Firmen-Logos, die im Bild integriert werden wie die böse Cruella aus Disneys Zeichentrickfilm „101 Dalmatiner“, Mickeys schlappohriger Hundefreund Goofy oder großäugige Anime-Charaktere. Sie stellen eine Brücke zwischen Fiktion und Wirklichkeit her und schaffen Aufmerksamkeit für das Thema des jeweiligen Bildes. Die leuchtenden Farben tun ihr Übriges. „Meine Frau schafft es, sogar den Untergang der ‚Titanic‘ in den schönsten Farbtönen zu malen“, sagt Stephan Thiele, Ehemann und glühender Verehrer der Künstlerin.