Der "Geisterbus" vom Langenhorner Markt

Langenhorn Wer am Langenhorner Markt auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, braucht starke Nerven, Geduld und detektivischen Spürsinn. Nach monatelangem, zeitweise chaotischen Schienenersatzverkehr vergangenen Sommer sind nun Fahrgäste der Buslinie 192 besonders gefordert. Seit 7. Januar finden Bauarbeiten an der Kreuzung Tangstedter Landstraße/Gehlengraben statt, deshalb wurden die Haltestellen verlegt. Auf der angestammten Bahnhofsseite gibt es zwar Aushänge, dass der 192er von der gegenüberliegenden Straßenseite vor „Kaufland“ abfährt, aber dann werden die Fahrgäste alleine gelassen.

„Die Linie wird weder auf der elektronischen Abfahrtsanzeige erwähnt, noch gibt es einen Fahrplanaushang“, beschwert sich Georgia Siems-Heckhausen. Die Langenhornerin ist mehrmals pro Woche mit dem 192er Richtung Glashütter Markt unterwegs und erlebte seit Jahresbeginn schon so einiges rund um den ominösen „Geisterbus“. „Wenn er auf der ‚falschen‘ Seite auftaucht, sprinten Passagiere todesmutig über die fünfspurige Straße, um ihn zu erreichen. Wer den Weg durch den Fußgängertunnel wählt, sieht nur noch seine Rücklichter. Wegen des ‚Geheimnisses‘ um die Abfahrtszeiten habe ich mich mehrmals an die Beschwerdestelle des HVV gewandt, aber geändert hat sich nichts“, berichtet Georgia Siems-Heckhausen.

Die Pressestelle des HVV hat eine interessante Erklärung: „Die elektronischen Anzeigetafeln am Langenhorner Markt werden von unserem Partner VHH betrieben. Der verwendet ein anderes IT-System, das nicht kompatibel mit unserem ist. Wir werden daher in Kürze die Aushänge optimieren“, verspricht Saskia Huhsfeldt.

Bis dahin hilft nur frühzeitiges Erscheinen an der richtigen Ersatzhaltestelle und am 6. März sollen alle Buslinien wieder von den angestammten Abfahrtsorten starten – dann hat der Spuk ein Ende.