Langenhorn Gespenstische Stille liegt über der Fritz-Schumacher-Schule. Klassenräume und Pausenhalle sind verwaist, auf dem Sportplatz liegt ein vergessener Ball. Seit 16. März lernen und arbeiten rund 1000 Schüler und 100 Lehrer zuhause, nur Catherine Lötsch und eine Handvoll Kollegen halten in dem großen Gebäude die Stellung. „Es ist traurig, durch die leere, stille Schule zu gehen, aber ich bin erleichtert, dass der Betrieb trotz schwieriger Umstände gut läuft“, sagt die Schulleiterin. „Das Thema Digitalisierung ist für unsere Schule nichts Neues. Wir waren bereits gut aufgestellt, dennoch machen wir gerade einen Quantensprung. Quasi über Nacht musste der Unterricht auf allen Ebenen in digitale Form gebracht werden.“
Schnell wurden Strukturen geschaffen und virtuelle Klassenräume über Online-Plattformen wie Schulcommsy und Moodles eingerichtet. Darüber verteilen die Lehrkräfte Materialen und stellen Abgabetermine ein. Sogar Kunst- und Sportunterricht finden statt. Nicht im Werkraum, sondern am Computer bauen Schüler nun 3D-Modelle und Sportlehrer wie Jörg Balfanz schicken Workout-Pläne auf die Rechner. Bisher weniger Internet-affine Pädagogen werden von Kollegen mit Tutorials „gecoacht“, neue Apps getestet. Konferenzen finden online statt und Schüler ohne entsprechendes Equipment erhalten gespendete Laptops, denn die Leistungen aus dem Fernunterricht werden benotet, sogar Tests werden geschrieben.
„Ich bin stolz auf mein Kollegium und alle Schüler, dass alles so gut klappt. In dieser sehr intensiven Zeit wächst die Schulgemeinschaft noch enger zusammen“, so Catherine Lötsch. An den Abschlussprüfungen hält die Schulbehörde weiter fest. Am 20. April sollen in Hamburg die Schultore wieder aufgehen, Abiturprüfungen ab 21. April stattfinden, ESA ab 5. Mai und MSA ab 6. Mai abgehalten werden.