Langenhorn „Die dreckigen Schilder konnte ich nicht mehr mit ansehen, zumal die Schule bald wieder losgehen soll“, schrieb Wochenblatt-Leser Curt Dabbert, griff tatkräftig zum Schrubber und dokumentierte per Handy die Säuberungs einiger Straßenschilder rund um die Grundschule Stockflethweg.
Das sieht die zuständige Behörde allerdings nicht gerne. „Die Absicht von Bürgern die Schilder selber zu reinigen ist sehr ehrenhaft und sicher gut gemeint. Allerdings begeben sie sich dabei in Gefahr, wenn sie etwa von der Leiter stürzen oder mit einem Körperteil in den Verkehrsraum geraten“, sagt Daniel Gritz vom Bezirksamt Hamburg-Nord. Und: Verkehrsschilder tragen eine retro-reflektierende Beschichtung, die ausschließlich mit einem Spezialreiniger behandelt werden darf, um sie nicht zu zerstören.
Rund 200000 Straßen- und Verkehrsschilder gibt es in Hamburg. Im Sommer 2019 hatte die Umwelt- und Wirtschaftsbehörde die Stadtreinigung Hamburg mit einem Pilotprojekt beauftragt, in 50 Ortsteilen rund 60000 Schilder zu säubern, Graffiti und Aufkleber zu entfernen – Kostenpunkt: zwei Millionen Euro. Umweltsenator Jens Kerstan sagte dazu: „Sauberkeit ist eine Frage der Lebensqualität.“
Recht hat er, nur hat Hamburg 181 Ortsteile –zwei Drittel aller Schilder standen demnach nicht auf der „To do-Liste“. Auch Langenhorn war nicht dabei und (noch) steht kein Folgeprojekt für die Stadtreinigung in Aussicht. Aber die ist regulär gar nicht für die Schilderreinigung zuständig.
„Wegewarte begehen regelmäßig die Straßen des Bezirks und prüfen die Verkehrssicherheit aller Schilder, dazu zählt auch deren Erkennbarkeit. Sind Straßennamenschilder wegen Verschmutzung nicht mehr erkennbar, werden sie demontiert, auf dem Bauhof gereinigt und wiederverwendet oder entsorgt und durch neue Schilder ersetzt“, erläutert Behördensprecher Daniel Gritz.
Sein Tipp: Als Bürger nicht selber zum Putzlappen greifen, sondern das Bezirksamt online unter www.hamburg.de/melde-michel über verschmutzte Schilder informieren.