Langenhorn Das 100-jährige Jubiläum der denkmalgeschützten Fritz Schumacher-Siedlung sollte in diesem Jahr groß gefeiert werden – doch dann kam Corona und alle Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Das Kinderfest am 22. August sollte den krönenden Abschluss bilden.
„Traurig genug, dass alles ausgefallen ist, aber ganz ohne Festlichkeiten wollten wir das Feierjahr nicht verstreichen lassen“, sagt Angela Wagner, 1. Vorsitzende der Siedlergemeinschaft, „wir leben seit jeher ein besonderes Miteinander. Auch wenn wir aktuell nicht eng zusammen sein können, gilt es für die Verbundenheit ein Zeichen zu setzen.
So war vergangenes Wochenende die Gartensiedlung mit Wimpelketten und Luftballons geschmückt und um 12 Uhr erhoben viele Anwohner ihre Gläser, um den Nachbarn zuzuprosten – bei 668 Wohneinheiten und rund 1500 Börnern der größte Umtrunk auf Abstand, den Langenhorn je erlebt hat.
Am Immenhöven – dem zentralen Ort der Fritz Schumacher-Siedlung – wurde eine überdimensionale „Wunschhecke“ mit Gedanken und Basteleien bestückt. „Danke für das wunderschöne Zuhause“, steht auf dem Zettel, den Katharina und Kai Liesch mit ihren Kindern an einem Ast festgeknotet haben. Seit drei Jahren leben sie in der „schönsten Siedlung Deutschlands“, wie der Familienvater betont, naturnah, mit offener und toleranter Nachbarschaft und in einer Gemeinschaft, die sie herzlich aufnahm. „Wir lieben unser Dorf in der Großstadt“, sagen alle vier unisono – und Moritz (7) zudem das leckere Eis vom Eiscafé Jacobs, so steht es auf seinem Zettel.