Ein Haus für Menschen in Not

Tegelsbarg Trotz kräftigen Regens stand Pastor Stefan Uter die Freude über den historischen Moment ins Gesicht geschrieben. Seit gut fünf Jahren plant die evangelische Kirchengemeinde Poppenbüttel ein ehrgeiziges Diakonie-Projekt – am Freitag konnte endlich der Grundstein gelegt werden.

Nach Abriss des ehemaligen Pastorats und Jugendhauses entsteht neben der Philemon-Kirche am Tegelsbarg das „Haus mit Sozialbindung“. Auf drei Stockwerken mit 2300 Quadratmetern sollen Menschen in schwierigen Lebenslagen ein stabilisierendes Umfeld finden. „Wir bauen eine Brücke der Humanität“, wie Pröbstin Isa Lübbers betonte . 20 alleinerziehende Mütter und Väter mit psychischen Problemen finden zusammen mit ihren Kindern in Wohnungen und Wohngruppen ein Zuhause auf Zeit ebenso wie zwölf Jugendliche in Not Schutz und Perspektive für die Zukunft erhalten.

Getragen wird das Projekt vom Theodor-Wenzel-Haus und der Evangelischen Jugendhilfe der Diakonie des Kirchenkreises Hamburg-Ost sowie vom Verein Erziehungshilfe, der Beratung und Frühförderung für Kinder mit Einschränkungen anbietet. „Der Neubau ist nicht nur weit sichtbar ein Zeichen gelebter Nächstenliebe, sondern macht die Gemeinde durch langfristige Mietverträge ein Stück weit unabhängig von den schrumpfenden Kirchensteuereinnahmen“, betonte Pastor Uter.

Die Baukosten in Höhe von sieben Millionen Euro werden durch Kreditaufnahme der Gemeinde, vom Kirchenkreis Hamburg-Ost und durch Rücklagen finanziert. Im Herbst 2021 soll das Gebäude mit der sperrigen Bezeichnung „Haus mit Sozialbindung“ fertiggestellt sein. „Wenn sich ein großzügiger Sponsor fände, würden wir den Neubau auch nach ihm benennen“, sagt Stephan Uter hoffnungsfroh.