Norderstedt Es ist ruhig im Feuerwehrmuseum Norderstedt. Ferienpass-Aktionen sind abgesagt, Veranstaltungen finden nicht statt, 30 Prozent der Ausstellungsfläche sind geschlossen, die Besucherzahl ist um die Hälfte eingebrochen – alles wegen Corona. Doch Museumsleiter Dr. Hajo Brandenburg hat sich seine ansteckende gute Laune bewahrt, erinnert begeistert an die große Sonderausstellung „Traumwelten aus Lego-Steinen“, die von Mitte Februar bis Mitte März 5100 Besucher anlockte. Gut jeder Sechste kaufte dabei für 1,50 Euro eine Tüte mit jeweils drei Noppensteinen, aus denen das 80 mal 100 Zentimeter große Norderstedter Stadtwappen entstand, das künftig im –derzeit gesperrten – Uniformenraum zu sehen sein wird.
1260 Euro kamen zusammen, die Dr. Brandenburg in Form eines symbolischen Schecks an Verena Laumer vom Verein Paulinchen übergab. Die Norderstedter Initiative kümmert sich seit 1993 bundesweit um brandverletzte Kinder– jährlich rund 30000, 80 Prozent unter fünf Jahren – und Angehörige und hilft mit einem großen Netzwerk aus Spezialkliniken und Therapeuten. „In Corona-Zeiten registrieren wir deutlich mehr Anfragen auf unserer kostenlosen Hotline 0800/9112123“, berichtet Verena Laumer, „wegen der Pandemie sind viele Familien vermehrt zuhause und dort passieren die meisten Unfälle – sei es der Griff auf die heiße Herdplatte oder das Umkippen der randgefüllten Teetasse.“ Die Spendensumme wird am 7. Dezember, dem „Tag des brandverletzten Kindes“, für Präventionsunterlagen verwendet, um aufzuklären und schwerwiegende Unfälle zu vermeiden.
Auch der Museumsleiter blickt mit Optimismus in die Zukunft. Er organisiert bereits die nächste Ausstellung, die im Februar 2021 an den Start gehen soll. „Es wird um funkgesteuerte Modelle zu Land, zu Wasser und in der Luft gehen“, verrät Dr. Brandenburg. Geplant sind ein U-Boot-taugliches Wasserbassin, eine Großbaustelle mit Baggern und Trucks sowie Flugshows, bei denen Flugzeuge und Helikopter durch die Plambeck-Halle sausen.
Aktuell sind Feuerwehr- und Stadtmuseum donnerstags bis samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Für Besucher ab sieben Jahren gilt auf dem markierten Rundgang eine Maskenpflicht.