Notfalls wird die Stadt verklagt

Langenhorn Über die zwölf Holzpoller an der Einmündung der Straße Westerrode in die Holtkoppel kann sich Ilka Pinz nicht so richtig freuen. „Zwar wird dadurch das Falschparken zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern verhindert, aber unser Problem des dringenden Lärmschutzes löst es nicht ansatzweise“, sagt die Sprecherin der Bürgerinitiative Holtkoppel 100. Seit fünf Jahren kämpft sie gegen den ständig wachsenden „Spaßverkehr“ zum „Coffee to fly“. Das hat sich zum überregionalen Motorradtreff entwickelt und die Biker bringen die Anwohner seither mit ihren lauten Maschinen um Ruhe und Schlaf.

„Trotz Rundem Tisch, Korrespondenz und persönlicher Gespräche mit Polizei und Behörden geht es nicht weiter – wir fühlen uns hilflos den Entscheidern gegenüber“, so Pinz, „sogar der Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz räumt ein, dass seine Verwaltung mit den baulichen Veränderungen am Ende sei und nun nichts mehr mit dem Thema zu tun hätte.“

Auch die Lokalpolitiker wissen nicht mehr weiter. „Es ist frustrierend mitansehen zu müssen, wie berechtigte Bürgerbelange verschleppt werden. Die Stadt hat den Pachtvertrag für die Gastronomie ohne Weitblick genehmigt , sollte ihren Fehler eingestehen und beheben“, fordert Martina Schenkewitz (SPD). „Das Thema gehört in die Bürgerschaft“, meint auch Timo B. Kranz, Vorsitzender der Grünen-Bezirksfraktion. Immer noch steht die abschließende Bewertung der Hamburger Innenbehörde zur Novellierung der Straßenverkehrsordnung vom 28. April 2020 aus, nach der eine zeitweise Sperrung der Holtkoppel aus Lärmschutzgründen möglich ist. „Bei Ablehnung  werden wir die Stadt auf Körperverletzung verklagen und ein Bürgerbegehren initiieren“, droht Ilka Pinz.