Langenhorn/Fuhlsbüttel An Apfel- und Walnussbäumen biegen sich die Äste unter köstlicher Last – Früchte und Nüsse gibt es in diesem Jahr im Überfluss. Es ist Erntezeit. Aber nicht nur in privaten Gärten, sondern auch auf öffentlichen Plätzen, an Straßenrändern, in Parks und städtischen Grünanlagen. Und das Schönste: Jeder Passant darf sich bedienen – aber nur in geringer Menge, denn in Hamburg ist strenggenommen das Pflücken und Sammeln nach der Verordnung zum Schutz der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen verboten. Für Fallobst und für den Eigengebrauch drückt die Verwaltung jedoch ein Auge zu. Die Stadt Wedel dagegen hat sogar eine offizielle Obstkarte herausgegeben, auf der alle Bäume und Sträucher gelistet sind, an denen man sich bedienen darf.
Zudem findet sich auf der Internetseite www.mundraub.org ein bundesweiter Pflückatlas für öffentliches Obst, Nüsse und Kräuter. Im Hamburger Norden ist etwa der Kirschbaum im Lentersweg/ Ecke Gerckensplatz eingetragen, der Apfelbaum im Eberhofweg Höhe Hausnummer 279, diverse Schlehenbüsche in der Essener Straße, die Walnussbäume im Gehlengraben Höhe Haus 36 und im Hummelsbütteler Weg Hausnummer 10 sowie mehrere Baumhaseln in den Straßen Wattkorn und Harnacksweg.
Einige Gemeinden im Umland legen sogar Streuobstwiesen an, die ausdrücklich von der Allgemeinheit abgeerntet werden sollen – oftmals verbunden mit einer Gemeinschaftsaktion, die zudem die Pflege der Gehölze beinhaltet.
Aber Achtung: Manche vermeintlich öffentliche „Obstplantage“ wird von einer Initiative wie etwa dem Naturschutzbund (NABU) gepflegt und bewirtschaftet und ist daher für „Mundräuber“ tabu. Im Zweifelsfall also: Hände weg.