Langenhorn Lukas hat eine Drei und eine Eins gewürfelt. Breit grinsend schickt er mit seinem Zug Mohammeds Spielfigur kurz vor dem Ziel zurück zum Start. Der ärgert sich nur kurz, schließlich ist er einer von 14 professionellen Spieletestern, die an diesem Nachmittag neun neue Gesellschaftsspiele genau unter die Lupe nehmen.
Bereits zum dritten Mal nimmt das Haus der Jugend Kiwittsmoor am deutschlandweiten Projekt des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) teil, bei dem in drei Alterskategorien unter 45 Spielen das beste Spiel des Jahres gesucht wird. Dazu werden von den Testern auf Bewertungsbögen jeweils neun Fragen zum Produkt beantwortet. Das Besondere daran: Es ist das einzige Projekt, bei dem ausschließlich Kinder ihre Lieblingsspiele wählen, die in diesem Jahr am 21. November gekürt werden (Info unter www.kinderspieletest).
„Overload“ hat es Lukas und seinen Mitspielern angetan. „Die Spielanleitung ist schnell zu verstehen, man braucht Glück, aber auch eine gute Taktik, um zu gewinnen“, stellt der 14-Jährige fest. Lediglich das Material der Figuren findet er verbesserungswürdig: „Statt Plastik wäre Holz besser.“
Am Nachbartisch ist Kilians Urteil für „Bacteria Hysteria“ vernichtend. „Das Spiel ist blöd, ich habe zweimal verloren“ – der Siebenjährige ist sauer. „Frust ertragen zu lernen, gehört zum Spielen dazu“, sagt Corinne Meyering vom Haus der Jugend, selber leidenschaftliche Spielerin und gesteht: „Für ‚Quixx‘ kann man mich sogar nachts wecken.“ Über die Spieletests hat sie so manches Brett-, Würfel- oder Kartenspiel entdeckt, das auf den ersten Blick eher uninteressant wirkte und nun zum festen Spielerepertoire der Einrichtung zählt.
Ab November bietet das Haus der Jugend einen kostenlosen Spieleverleih an mit rund 50 verschiedenen Spielen vom Klassiker bis zur Neuerscheinung; geplant sind auch Spiele-Nachmittage für die ganze Familie – Weihnachtsgeschenkideen inklusive.