Das SelbstLernZentrum schließt

Langenhorn Elke Wellmann weiß, wie die Menschen im Quartier Essener Straße ticken, was sie brauchen und was sie gerne in ihrer Freizeit machen. Seit sieben Jahren koordiniert sie das SelbstLernZentrum an der Käkenflur. Ein Erfolgsprojekt unter der Trägerschaft der Volkshochschule und gefördert vom Europäischen Sozialfonds, BSW, BSB und dem Bezirk Hamburg-Nord. Eigentlich war es im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprogramms RISE für drei Jahre geplant. Ende 2016 gab es eine vierjährige Verlängerung, doch Ende Dezember 2020 ist endgültig Schluss.

In Zusammenarbeit mit diversen Kooperationspartnern rund um den Käkenhof gab es rund 350 Angebote für Anwohner – alles kostenlos. „Unsere beliebtesten ‚Dauerbrenner‘ sind ‚Nähen und Schneidern‘, die Spielgruppe, Zumba, Radfahren lernen für Erwachsene und ‚Deutsch üben am Handy und Computer‘“, sagt Elke Wellmann und weist auf das Motto der Einrichtung hin: Brücken bauen und Lücken schließen. „Menschen können nur durch Grundbildung, die weit über Lesen und Schreiben hinausgeht, gesellschaftlich teilhaben – das ist unsere Aufgabe.“

Die größte Herausforderung sei zunächst Interessen und Bedarfe zu ermitteln und anschließend passende Räumlichkeiten zu finden. So fand die Nähgruppe anfangs im ehemaligen Kaminraum der Zachäus-Kirche statt, bevor sie wie viele weitere Kurse in den direkt benachbarten Seniorentreff verlegt wurde. Manche Ideen dagegen floppten, obwohl sie explizit gewünscht wurden wie der Kurs „Stress- und Zeitmanagement“ – „die Interessierten fanden einfach keine Zeit zu kommen …“, resümiert Elke Wellmann nachdenklich.

„Meine letzte Aufgabe ist, möglichst viele Angebote anzudocken, damit sie weiterlaufen können wie etwa Linedance und Qi Gong im ella Kulturhaus oder Spieletreff und Handarbeiten im Seniorentreff.“

Am 13. November ist im Gemeindesaal St. Ansgar eine kleine Abschiedsfeier geplant. „Falls Corona uns einen Strich macht, wird es eine interaktive Zoom-Party.“