Virtuelle Zeitreisen durch Langenhorn

Langenhorn Der Verein Geschichts- und Zukunftswerkstatt Langenhorn hat Großes vor. „Wir sind dabei, Langenhorn als virtuelles 3D-Modell zu erstellen“, sagt Richard Ebert. Ursprünglich war angedacht, ein verschollenes Holzmodell, das Schüler und Eltern der Schule Flughafenstraße 1986 angefertigt hatten, nochmals nachzubauen, doch nun wurde der digitalen Form der Vorzug gegeben. Fünf Vereinsmitglieder sind bereits dabei, das umfangreiche Kartenmaterial von Stadtarchivar Erwin Möller aufzuarbeiten und für das ehrgeizige Vorhaben nutzbar zu machen. 

„Unser Projekt ist auf Jahrzehnte angelegt, denn es bedarf intensiver Fleißarbeit, um Häuser, Plätze und Straßenzüge am Computer mit entsprechender Software fotorealistisch nachzubauen“, so der Vereinsvorsitzende Richard Ebert. Ziel sei, künftige Besucher per Computer auf Zeitreise zu schicken, denn das virtuelle Langenhorn soll aus mehreren Geschichtsebenen bestehen – von 1840 bis in die heutige Zeit ist die Entwicklung im Dorf und späteren Hamburger Stadtteil mitzuerleben. „Es wird Avatare geben, mit denen man interagieren kann, zudem möchten wir Schulen mit ihren Geschichtskursen beteiligen“, erklärt Ebert. 

Darüber hinaus ist der Verein dabei, sich in seinen neuen Räumlichkeiten in der Tangstedter Landstraße 179 einzurichten. Hier sollen nach Absprache mit Erwin Möller künftig dessen historische Schätze eine dauerhafte Bleibe finden. Zudem haben fünf Arbeitsgruppen informative Stadtteilführungen vorbereitet, die eigentlich im Frühjahr 2020 losgehen sollten. Ebenso stecken bereits vier ausgearbeitete Vorträge in der Schublade. „Wir warten nur darauf loslegen zu dürfen“, versichert Richard Ebert. Zudem wird es – hoffentlich bald – monatliche Plattdeutsch-Lesungen und anschließenden Schnack mit Christine Mielsch geben. Und: 2021 soll auch gesungen werden – notfalls im Freien.